Bayern verklagt La Coruna "Makaay wurde erpresst"
12.08.2003, 12:12 UhrJetzt kracht's! Nun ist dem FC Bayern München der Geduldsfaden endgültig gerissen. Nach dem wochenlangen Transfer-Hickhack um Roy Makaay will der deutsche Fußball-Rekordmeister jetzt beim Weltverband FIFA juristische Schritte gegen den Vereinschef von Deportivo La Coruna einleiten. Erste Gespräche mit der FIFA-Rechtsabteilung wurden bereits geführt.
Dementsprechend entschlossen ist Bayern-AG-Chef Karl-Heinz Rummenigge: "Wir wollen ein offizielles Verfahren. Da sind Dinge passiert, die werden diesem Herren noch leid tun."
"Makaay regelrecht erpresst"
Grund vor die Wut der Bayern: Deportivo-Präsident Augusto Cesar Lendoiro soll unter anderem den niederländischen Stürmer gezwungen haben, auf sein Juli-Gehalt zu verzichten, um den Wechsel zum deutschen Fußball-Rekordmeister zu ermöglichen. "Er hat Makaay regelrecht erpresst", sagte Rummenigge.
Rummenigge droht weiter: Dem finanziell angeschlagenen Klub aus Galizien, der Ende der vergangenen Saison nur mit erheblicher Verzögerung die Gehälter seiner Spieler überweisen konnte, sollte der Weltverband beim Lizenzierungsverfahren "mal genau in die Bücher von Deportivo" schauen.
Der Wechsel des niederländischen Topstürmers war am vergangenen Freitag nach zähen Verhandlungen für eine Ablösesumme von 18,75 Millionen Euro perfekt gemacht worden.
Lendoiro hat seine "schmutzigen Finger im Spiel"
Rummenigge widersprach Meldungen aus La Coruna, wonach die Münchner im Erfolgsfall in Bundesliga und Champions League in den kommenden Jahren mehrere Millionen Euro nachzahlen müssten. Maximal seien weitere 1,5 Millionen Euro fällig: 500.000 Euro für im Falle der Meisterschaft und eine Million für einen möglichen Gewinn der Champions League.
"Alle anderen Zahlen, die aus La Coruna mitgeteilt wurden, sind Unfug. Auch hier hat dieser Herr Lendoiro seine schmutzigen Finger im Spiel", sagte Rummenigge.
Leandro hatte behauptet, der FC Bayern müsse La Coruna bis 2007 Extra-Prämien zhalen; insgesamt sprach der Deportivo-Präsident von einem finanziellen Nachschlag von bis zu 6,5 Millionen Euro.
Makaay: "Halte den Druck aus"
Unterdessen hat Roy Makaay sein Schweigen gebrochen. Der Torjäger lobte seinen neuen Arbeitgeber in den höchsten Tönen: "Ich bin bei einem absoluten Top-Verein gelandet. Ich habe viel Gutes gehört, und es hat sich alles bestätigt. Ich weiß, dass ich der teuerste Einkauf aller Zeiten bin und die Erwartungen hoch sind, aber ich halte den Druck aus."
Quelle: ntv.de