DLV-Star hofft auf Rom und Paris Mama Krause jagt mit rennender Lola das Olympia-Ticket
26.04.2024, 17:45 Uhr
Bei der Hallen-DM im Februar gewann Krause die Titel über 1500 und 3000 Meter.
(Foto: IMAGO/EHL Media)
Zweifache Europameisterin ist Gesa Krause bereits, stand dreimal im Endlauf der Olympischen Spiele - und will genau dorthin jetzt zurück. Vor ihrem ersten Rennen über 3000 Meter Hindernis nach der Geburt ihrer Tochter zeigt sich der Leichtathletik-Star optimistisch.
Lola rennt. Die kleine Tochter von Gesa Felicitas Krause ist mittlerweile auch schon flott unterwegs, ein Jahr nach der Geburt gibt nun die Mama ihr großes Hindernis-Comeback - nach 645 Tagen steht sie am Samstag erstmals wieder an der Startlinie über ihre Lieblingsstrecke. Und will dabei Tempo für ihren Olympia-Traum aufnehmen.
"Ich will im olympischen Finale gern unter die Top Acht kommen. Und natürlich ist der Traum eine Medaille. Aber das ist sehr schwer zu erreichen. Das weiß ich auch", sagte Krause zuletzt. Aber die 31-Jährige ist bekanntlich eine Kämpferin, beim Diamond-League-Meeting in Suzhou/China (ab 13 Uhr MESZ/Sky) soll nun die Mission richtig beginnen. Denn: "Der erste Schritt ist die Norm", sagte Krause, die ihr bisher letztes Rennen über die Hindernisse bei der WM 2022 in Eugene bestritten hat. Und die geforderte Zeit für die Spiele in Paris (26. Juli bis zum 11. August) hat es mit 9:23,00 Minuten durchaus in sich.
Für ihren Traum quälte sich Krause zuletzt im Trainingslager in Südafrika, auch Lola war mit dabei. "Sie macht das alles wirklich fantastisch mit. Auch die Flüge und das Reisen, das klappt wirklich gut", sagte Krause, eines der Aushängeschilder des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Ihre Tage sind minutiös durchgetaktet. Anders ist der Alltag als junge Mutter und Olympia-Athletin nicht zu stemmen. 2012 in London, 2016 in Rio Janeiro und 2021 in Tokio stand sie jeweils im olympischen Finale, dorthin will sie jetzt als Mutter zurück.
"Ich glaube, primär muss man es wollen. Und dann muss man das Setup einfach so schaffen, dass man es einigermaßen gut bewältigen kann", sagte Krause, die in China zusammen mit ihrer Trainingskollegin und U23-Europameisterin Olivia Gürth startet: "Mein Geheimrezept ist, immer möglichst früh mit der Kleinen ins Bett zu gehen. Dann habe ich zwar Unterbrechungen, aber bekomme genug Stunden Schlaf. Das klappt soweit ganz gut. Im Alltag habe ich Hilfe, sodass jemand auf die Kleine aufpasst, wenn ich trainiere. Anders würde es gar nicht funktionieren. Wir sind sehr gut organisiert."
Bis Ende Juni hat die zweimalige Europameisterin und ehemalige WM-Dritte Zeit, die Olympia-Norm zu knacken oder sich über die Weltrangliste für Paris zu qualifizieren. Zudem steht vorher noch die EM in Rom (7. bis 12. Juni, Norm: 9:37,00 Minuten) auf dem Programm. Doch das ganz, ganz große Ziel ist in diesem Jahr der Hindernis-Endlauf am 6. August im Stade de France, dann soll auch Lola dabei sein. "Eine Medaille ist ein Traum, aber es gibt noch viele andere Schritte, die vorher absolviert werden müssen", sagte Krause. Das Hindernis-Comeback nach 645 Tagen ist der erste davon.
Quelle: ntv.de, tsi/sid