Sport

Bundesliga-Gespräch Manfred Wimmer (Hansa Rostock)

Frage: Manfred Wimmer, Hansa Rostock hat seinen Trainer Friedhelm Funkel nach der 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Wolfsburg entlassen. Welche Gründe waren dafür ausschlaggebend?

Manfred Wimmer: Wir sind in größter Sorge um den Verein. Wir hatten das Vertrauen verloren, dass wir mit Funkel den Klassenerhalt schaffen. 13 Punkte aus 15 Spielen sind einfach viel zu wenig. Und wer das Spiel gegen Wolfsburg gesehen hat - so eine maßlose Enttäuschung. Wir stecken im tiefsten Abstiegskampf. Da musste man das Vertrauen verlieren.

Frage: Der Entscheidungsprozess dauerte nicht einmal zwei Stunden...

Wimmer: Es hätte keinen Sinn gemacht, weiter abzuwarten, das hätte nur eine schlaflose Nacht gebracht. Die Entscheidung wurde Vorstand und dem Aufsichtsrat einstimmig getroffen. Herr Funkel es sehr gefasst aufgenommen.

Frage: Der Vorstand hatte nach der Niederlage beim 1. FC Nürnberg vier Punkte aus den Heimspielen gegen Hertha BSC Berlin Wolfsburg gefordert. Haben Sie damit nicht den Trainer-Rauswurf bereitet?

Wimmer: Es gab kein Ultimatum an Funkel, und die Forderung nach vier Punkten kam von ihm selbst.

Frage: Hansa hat in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in Infrastruktur und das neue Stadion investiert. Hat Ihr Team überhaupt die Stärke für den Klassenerhalt?

Wimmer: In der Mannschaft steckt auf jeden Fall das Potenzial den Klassenerhalt. Wenn das nicht der Fall wäre, hätte es keinen Sinn gemacht, über die Arbeit des Trainers nachzudenken. Ein Trainerwechsel ist natürlich kein Allheilmittel, und wir haben auch mit Frank Pagelsdorf mit 15 Punkten zur Halbserie dagestanden und es durchgezogen. So eine Entscheidung hat auch immer mit dem Mensch und der Persönlichkeit zu tun.

Frage: Ihnen wird bereits Kontakt zu Hansa Ex-Trainer Frank Pagelsdorf nachgesagt.

Wimmer: Ich werde dazu nichts sagen. Wir werden keine Namen nennen.

Frage: Aber da sich die Trennung von Funkel anbahnte, mussten Sie doch im Interesse des Vereins bereits die Fühler ausstrecken.

Wimmer: Auch dazu werde ich nichts sagen. Das würde mir sowieso falsch ausgelegt.

Frage: Die Suchaktionen ihrer Bundesliga-Konkurrenten verliefen zuletzt nie einfach und schnell ab.

Wimmer: Sicherlich wird die Suche jetzt nicht einfach. Wir suchen einen Trainer, der mit viel Engagement zu Werke geht und dem wir so viel Vertrauen entgegenbringen können, um mit ihm durch dick und dünn zu gehen. Einen, auf den man sich festlegen kann. Und wenn sich ein Mecklenburger festlegt, legt er sich richtig fest.

Aufgezeichnet von Michael Kölmel (sid)

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen