Sport

Schuldbekenntnis vor Gericht Marion Jones tritt zurück

Die dreimalige Leichtathletik-Olympiasiegerin Marion Jones hat sich vor einem US-Gericht des zweifachen Meineids für schuldig bekannt und zugleich ihren Rücktritt vom Leistungssport verkündet. Der US-Sprintstar hatte vor einem Untersuchungsausschuss 2003 noch abgestritten, jahrelang gedopt zu haben.

"Als ich sagte, dass ich niemals gedopt habe, log ich, Euer Ehren", sagte Jones nun dem Richter. Die einstige Ausnahmesportlerin erklärte weiter, dass sie sich wegen dieser Verfehlungen für ihr Karriereende entschieden habe. In ihrer Erklärung vor dem Gericht gab Jones Doping-Konsum zwischen September 2000 und Juli 2001 zu.

Jones, die in die Affäre um das umstrittene Balco-Labor von Victor Conte verwickelt war, muss nun mit einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe rechnen. Darauf hatten sich Verteidigung und Staatsanwaltschaft zuvor geeinigt.

Das letzte Wort hierüber hat aber der Richter. Ein Urteil soll am 11. Januar 2008 gefällt werden. Der Richter kann die Strafe zur Bewährung aussetzen oder Hausarrest anordnen. Auf beide Vergehen stehen nach US-Gesetz Haftstrafen von jeweils fünf Jahren. Um eine mögliche Geldstrafe von 500.000 Dollar kommt Jones wohl auch herum, sie gilt als bankrott.

"Dies ist ein trauriger Tag für den Sport. Das einzig Positive ist die Tatsache, dass ihr Geständnis hoffentlich den endgültigen Durchbruch in der BALCO-Affäre bedeutet", kommentierte IOC-Präsident Jacques Rogge. Das Internationale Olympische Komitee hatte die Doping-Vorwürfe gegen Jones bereits seit Dezember 2004 untersucht und wird ihr jetzt wohl die Olympiasiege von Sydney sowie die beiden dort errungenen Bronzemedaillen aberkennen.

Der Chef des US-amerikanischen olympischen Komitees (USOC), Peter Ueberroth, forderte Jones unterdessen unverhohlen zur freiwilligen Rückgabe ihrer Medaillen auf. "Ihr Geständnis war überfällig. Jetzt sollte sie die Sache vereinfachen und jene Medaillen zurückgeben, die sie gedopt errang."

Quelle: ntv.de

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