Tour de France 2013 Martin triumphiert im Zeitfahren
10.07.2013, 17:55 Uhr
Tony Martin wurde seiner Favoritenrolle gerecht.
(Foto: REUTERS)
Der Tour-Fluch von Tony Martin ist besiegt: Das erste Einzelzeitfahren der 100. Tour de France wird zur großen Show des Zeitfahr-Weltmeisters. Nur Tour-Spitzenreiter Christopher Froome kommt dem Cottbuser bei seinem zweiten Etappensieg nach 2011 halbwegs nahe.
Viereinhalb Stunden musste Tony Martin zittern, dann hatte der Zeitfahr-König endlich Gewissheit: Der deutsche Radprofi hat sich bei der 100. Frankreich-Rundfahrt mit dem Sieg auf der elften Etappe für seine "Tour der Leiden" entschädigt. Der favorisierte Weltmeister gewann das 33 Kilometer lange Rennen gegen die Uhr zwischen Avranches und Mont-Saint-Michel nur zwölf Sekunden vor Christopher Froome und belohnte sich für seine außergewöhnlichen Nehmerqualitäten nach dem schweren Sturz zum Auftakt auf Korsika.
Für Martin war es nach seinem Zeitfahr-Triumph 2011 in Grenoble der zweite Tageserfolg bei der Großen Schleife. "Am Ende hatte ich furchtbare 30 Minuten. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Chris so nah an mich herankommt. Ich bin wirklich glücklich", sagte Martin. Völlig entkräftet hatte sich Martin, der im Regenbogentrikot des Weltmeisters um 12.36 Uhr als 65. von 182 Fahrern auf den Kurs gegangen war, im Ziel auf den Boden geworfen und nach Luft geschnappt.
Der gebürtige Cottbuser hatte einen sensationellen Schnitt von 54,271 km/h und zeigte sich vorsichtig optimistisch. "Ich habe alles in die Waagschale geworfen und bin mit der Zeit zufrieden. Ich hoffe, es reicht für den Sieg, die letzten Fahrer können natürlich noch mal eine Schippe draufsetzen", sagte Martin.
Auch Froome kommt nicht heran
Lange musste der 28-Jährige zittern, als sein größter Konkurrent Froome auf der Strecke war. Doch die Sorgen waren unbegründet. Der in den Bergen unantastbar scheinende Sky-Kapitän raste zwar mit dem Selbstvertrauen des Gesamtführenden in Richtung der vorgelagerten Insel im Ärmelkanal und machte Martin den Erfolg streitig. Bei der ersten Zeitmessung nach 9,5 km war er sogar schneller als der Deutsche. Am Ende war Froome aber zwölf Sekunden langsamer und wurde Zweiter.
Froome, der als letzter Fahrer ins Rennen gegangen war, vergrößerte dennoch seinen Vorsprung im Klassement und ist in dieser Form kaum mehr aus dem Gelben Trikot zu verdrängen. Seine spanischen Verfolger Alberto Contador (Saxo) und Alejandro Valverde (Movistar) verloren jeweils über drei Minuten.
Die Etappen-Ergebnisse auf einen Blick:
| Etappe | Strecke (Distanz) | Tagessieger | Gesamtführender |
| 1. | Porto Vecchio - Bastia (213 km) | Marcel Kittel (Deutschland) | M. Kittel (Deutschland) |
| 2. | Bastia - Ajaccio (156 km) | Jan Bakelants (Belgien) | J. Bakelants (Belgien) |
| 3. | Ajaccio - Calvi (144 km) | Simon Gerrans (Australien) | J. Bakelants (Belgien) |
| 4. | Nizza (25 km), Teamzeitfahren | Orica-GreenEdge | S. Gerrans (Australien) |
| 5. | Cagnes-sur-Mer - Marseille (228,5 km) | Mark Cavendish (GB) | S. Gerrans (Australien) |
| 6. | Aix-Provence - Montpellier (176 km) | André Greipel (Deutschl.) | D. Impey (Südafrika) |
| 7. | Montpellier - Albi (205,5 km) | Peter Sagan (Slowakei) | D. Impey (Südafrika) |
| 8. | Castres - Ax-3-Domaines (195 km) | Christopher Froome (GB) | C. Froome (GB) |
| 9. | St. Girons - Bagnères de B. (168,5 km) | Daniel Martin (Irland) | C. Froome (GB) |
| 10. | St-Gildas-des-Bois - St-Malo (197 km) | Marcel Kittel (Deutschland) | C. Froome (GB) |
| 11. | Avranches - Mont-St-Michel (33 km) | Tony Martin (Deutschalnd) | C. froome (GB) |
| 12. | |||
| 13. | |||
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Quelle: ntv.de, dpa