Ermittlungen bei Tour de France Massensturz-Verursacherin ist unauffindbar
29.06.2021, 13:56 Uhr
Mehrere Fahrer mussten medizinisch betreut werden.
(Foto: dpa)
Gleich die erste Etappe der diesjährigen Tour de France wird von einem heftigen Sturz vieler Fahrer überschattet. Schuld daran ist eine Zuschauerin am Streckenrand. Diese soll zur Verantwortung gezogen werden. Die Polizei fahndet nach ihr, doch sie ist verschwunden.
Auch drei Tage nach dem durch eine Zuschauerin verursachten Massensturz zum Auftakt der Tour de France in der Bretagne ist die gesuchte Frau für die örtliche Polizei weiter unauffindbar. Wie französische Medien berichten, seien alle Fahndungsbemühungen der Gendarmerie im Departement Finisterre bislang vergeblich gewesen. Demnach vermuten die Behörden, dass die Frau das Land per Flugzeug verlassen hat.
Die Gendarmerie hatte bereits am Samstagabend einen Zeugenaufruf in den sozialen Medien formuliert, der bis Dienstag über 60.000 Mal bei Facebook geteilt wurde. Mittlerweile wurde ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet, der Zuschauerin drohen bis zu drei Monate Freiheitsstrafe und 15.000 Euro Geldbuße, hinzu kommt der Tatbestand der Unfallflucht. Zudem könnten Schadenersatzforderungen gegen die Täterin erhoben werden.
"Wir werden diese Frau verklagen, die sich so schlimm verhalten hat", hatte der stellvertretende Renndirektor der Tour de France, Pierre-Yves Thouault, der Nachrichtenagentur AFP gesagt: "Wir machen dies, damit die winzig kleine Minderheit von Leuten, die sich so verhält, den anderen nicht die Show verdirbt."
Rund 45 Kilometer vor dem Ziel der ersten Tour-Etappe in Landerneau am Samstag war eine Frau mit dem Rücken zum heranrasenden Feld auf die Straße getreten. In den Händen trug sie ein Schild mit der Aufschrift "Allez Omi-Opi" und hielt dieses lachend in die Motorrad-Kamera. Der deutsche Profi Tony Martin an der Spitze des Peloton prallte aus voller Fahrt in das Plakat, was einen Massensturz auslöste. Mindestens 30 Fahrer kamen zu Fall, ein Dutzend zog sich Verletzungen zu. Jasha Sütterlin musste das Rennen verletzungsbedingt aufgeben.
Polizeiangaben zufolge hat sich die Frau danach vom Unfallort entfernt. Aufgrund der Aufschrift auf dem Schild wird die Herkunft der Frau im deutschsprachigen Raum vermutet.
Quelle: ntv.de, ara/sid