Sport

Wiener Dopingskandal Matschiner bleibt in Haft

Das Wiener Landesgericht hat die Untersuchungshaft für den österreichischen Sportmanager Stefan Matschiner um weitere vier Wochen bis zum 18. Mai verlängert. Matschiner war am 3. April nach seiner Rückkehr von einer Auslandsreise festgenommen worden. Der 31-Jährige wird verdächtigt, mit Doping-Mitteln gehandelt und österreichischen Spitzensportlern, beim Blut-Doping geholfen zu haben, darunter dem Radprofi Bernhard Kohl. In der Begründung für die Verlängerung der Untersuchungshaft hieß es unter anderem, es bestehe weiterhin "Verdunkelungs - und Tatbegehungsgefahr".

Inzwischen hat sich der Österreichische Radsportverband (ÖRV) dafür ausgesprochen, dass die Radprofis freiwillig ihre Dopingergebnisse veröffentlichen. Die Initiative "Austrian Cycling Against Doping (ACAD)" solle dazu beitragen, die Glaubwürdigkeit der betreffenden Sportler zu erhöhen. Aushängeschild der Aktion ist der Zeitfahr-Vizeweltmeisterin Christiane Soeder, die die Aktion in Wien vorstellte. "Wir Sportler haben das Gefühl, dass wir jede Spitzenleistung rechtfertigen müssen", rechtfertigte sie die Initiative.

Die Olympia-Vierte im Straßenrennen wehrte sich auch gegen den "Generalverdacht", dass Spitzensport nur mit Hilfe von Doping möglich wäre. Das schlechte Image des Radsports begründete Soeder damit, dass in keiner anderen Sportart soviel kontrolliert werde wie in ihrer. Durch diese progressive Anti-Doping-Arbeit würden eben auch mehr Betrüger als in anderen Sportarten erwischt.

Offenes Doping-Geheimnis

Jan Ullrichs Ziehvater Rudy Pevenage hat derweil erklärt, die jüngsten Enthüllungen über die Blutbank Humanplasma in Österreich seien für ihn keine Überraschung. Die Praktiken seien schon lange ein offenes Geheimnis, sagte der Belgier der "Neuen Zürcher Zeitung".

"Im Radsport wussten viele schon vor drei Jahren, dass da in Wien ein Nest ist. Als ich von der Tour de France ausgeschlossen wurde, wusste ich, dass Fuentes nicht als Einziger in Spanien ein Netz gesponnen hatte. Es gibt solche Netze in Süditalien, es gibt sie in Österreich", sagte der 55-Jährige. Das habe damals die Hälfte der sportlichen Leiter gewusst.

Quelle: ntv.de

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