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Mega-Tauschgeschäft mit Butler Schröder kritisiert "moderne Sklaverei" - dann trifft es ihn erneut

Dennis Schröder muss schon wieder ein neues Trikot überstreifen.

Dennis Schröder muss schon wieder ein neues Trikot überstreifen.

(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)

Kaum da, schon wieder weg: Dennis Schröder ist der nächste Basketball-Profi, den ein Sensationstransfer in der NBA trifft. Nur wenige Wochen spielt er mit Stephen Curry bei den Golden State Warriors, nun muss er zu den Utah Jazz. Er wird selbst zum Opfer der von ihm kritisierten "modernen Sklaverei".

Basketballprofi Dennis Schröder ist im Zuge des nächsten Mega-Tauschgeschäfts um NBA-Star Jimmy Butler zur Verhandlungsmasse geworden und muss die Golden State Warriors schon nach wenigen Wochen wieder verlassen. Das berichten US-Medien übereinstimmend. Schröder war erst im Dezember von den Brooklyn Nets nach Nordkalifornien gewechselt und dort Teamkollege von Stephen Curry geworden. Künftig wird der Weltmeister-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft den Berichten zufolge für die Utah Jazz auflaufen.

Beide Teams spielten nun ausgerechnet gegeneinander. Schröder war für den Klub aus Kalifornien in Utah aber schon gar nicht mehr dabei, die Warriors unterlagen 128:131. Insgesamt absolvierte Schröder nur 24 Spiele für Golden State und kam dabei auf durchschnittlich 10,6 Punkte und 4,4 Assists pro Begegnung.

Warriors-Coach Steve Kerr wollte den Trade nach der Partie noch nicht bestätigen, merkte aber kritisch an: "Die Liga sollte sich überlegen, die Trade-Deadline ins 'Allstar break' (Ligapause während des Allstar-Spiels, d.Red.) zu verlegen, damit man nicht diese Spiele hat, bei denen Spieler eine halbe Stunde vor dem Spiel getraded werden und man versucht, die Emotionen zu verarbeiten und ein Spiel zu gewinnen." Der "San Francisco Chronicle" berichtete, dass der Deal erst eine Stunde vor Spielbeginn eingefädelt worden war. Kerr habe die Nachricht in der Kabine den Spielern mitteilen müssen.

Die Warriors wollen laut Berichten lieber Butler in ihrem Kader haben, der zuletzt von seinem bisherigen Team Miami Heat gesperrt worden war. Am Ende eines komplexen Tauschgeschäfts mit mehreren involvierten Teams sei auch Schröder zu den Jazz transferiert worden, die ihre Heimspiele in Salt Lake City austragen. Um Butler zu bekommen, trennten sich die Warriors demnach auch von Andrew Wiggins und Kyle Anderson. Insgesamt seien sieben Spieler und sechs Teams an dem Deal beteiligt, hieß es.

Für Butler steht ein neuer Zweijahresvertrag über 121 Millionen Dollar im Raum. Dafür soll der 35-Jährige seine Spieler-Option über rund 52 Millionen Euro streichen. Schröder muss derweil zum schlechtesten Team der Western Conference. Für ihn heißt es nach nicht einmal zwei Monaten bei den Warriors schon wieder Koffer packen. Seit 2020 hat Schröder nun schon achtmal das Team gewechselt. Sein Weg führte ihn dabei quer durch die USA und für einen Stop nach Kanada zu den Toronto Raptors. Von dort wechselte er 2024 zu den Brooklyn Nets in New York - also an der Ostküste -, weiter zu den Golden State Warrios an die Westküste und nun zu Utah Jazz in Salt Lake City, also ins Landesinnere.

Schröder kritisiert das Trading-System

Erst am Wochenende hatte der Wechsel von Starspieler Luka Doncic von den Dallas Mavericks zu den Los Angeles Lakers im Tausch gegen Anthony Davis großes Erstaunen in der Liga und bei Basketball-Fans ausgelöst. Im Zuge dieses Geschäfts wechselte auch Ex-Nationalspieler Maxi Kleber von den Mavericks zu den Lakers.

Anlässlich dieses spektakulären Deals kritisierte Schröder das Trading-System mit drastischen Worten. "Am Ende des Tages ist es moderne Sklaverei. Jeder kann entscheiden, wohin du gehst, auch wenn du einen Vertrag hast", sagte er dem Sender NBC am Montag. "Natürlich verdienen wir viel Geld und können unsere Familien ernähren, aber (...) wenn sie sagen: "Du kommst morgen nicht zur Arbeit, du gehst dorthin", dann können sie das entscheiden. Daran müssen sie ein bisschen was ändern."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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