Drama bei der EM Deutsche Paarlauf-Stars brechen unter Erfolgsdruck zusammen
12.01.2024, 05:57 Uhr
Minerva Fabienne Hase und Nikita Wolodin leisteten sich in der Kür viel zu viele Fehler.
(Foto: dpa)
Die Berliner Minerva Fabienne Hase und Nikita Wolodin stehen am Ende mit leeren Händen da. Viel zu viele Fehler vermasseln den möglichen Titel- oder Medaillengewinn bei der Eiskunstlauf-EM. Auch das zweite deutsche Paar patzt und schiebt danach Frust.
Die neuen Paarlauf-Stars Minerva Fabienne Hase und Nikita Wolodin konnten dem Erfolgsdruck nicht standhalten und haben den greifbar nahen Titel- oder Medaillengewinn bei der Eiskunstlauf-EM vergeben. Nach der Kür fielen die 24-jährige Berlinerin und ihr gleichaltriger russischer Partner im litauischen Kaunas mit 190,69 Punkten am Ende sogar auf Rang fünf zurück. Auch die Vorjahres-Dritten Annika Hocke/Robert Kunkel blieben nicht fehlerfrei und wurden Siebte mit 177,75 Punkten.
In dieser Saison hatten Hase/Wolodin schon drei Grand-Prix-Wettwerbe inklusive des Finales gewonnen. Nach Platz zwei im Kurzprogramm war EM-Gold in Reichweite, eine Medaille fast sicher. Nach einem überdrehten Doppel-Axel und einem Sturz von ihr beim Wurf-Rittberger sowie einer abgesetzten Hebung war der Traum von dem Coup bei ihrem ersten großen Medaillenkampf ausgeträumt. "Im ersten Moment nervt dieses Ergebnis ganz doll. Bei der verunglückten Hebung habe ich einen blöden technischen Fehler gemacht. Wir hatten viel Unterstützung vom Publikum. Umso mehr tut es mir leid, dass wir es nicht besser gemacht haben", sagte Hase: "Unser Ziel war ganz klar das Podium."
"Ich bin schon etwas traurig"
"Ich bin glücklich über den bisherigen Weg. Es ist aber nicht schlimm, wenn es nicht so steil weitergeht", meinte Hase schon vor der EM. Dass sie so schnell recht behalten sollte, hätte die nach dem Drama auf dem Eis den Tränen nahe gewesene, enttäuschte Läuferin sicher nicht erwartet. Auch die EM-Dritten von 2023 hatten nicht ihren besten Tag. Dabei patzte nicht Robert Kunkel, obwohl er vor der EM lange durch Rückenbeschwerden beeinträchtigt war, sondern seine Partnerin: Wie in der Kurzkür drehte sie den Salchow nur zweimal. "Ich bin schon etwas traurig, nicht das zu zeigen, woran ich so lange gearbeitet habe, nämlich an den Sprüngen", sagte Hocke.
Europameister wurden die Italiener Lucrezia Beccari und Matteo Guarise mit 199,19 Punkten vor Anastasija Metelkina/Luka Berulawa aus Georgien, die 196,14 Punkte holten. Platz drei sicherten sich Rebecca Ghilardi/ Filippo Ambrosini (Italien/195,68).
Die deutsche Meisterin Kristina Isaev hat unterdessen den Sprung in das Kür-Finale geschafft. Mit 53,61 Punkten erreichte die 22-jährige Mannheimerin im Kurzprogramm bei ihrem EM-Debüt Platz 20. In der Kür am Samstag (12 Uhr) gehen 24 Läuferinnen an den Start. Auf Goldkurs liegt die Belgierin Loena Hendrickx. Die EM-Zweite von 2023 bekam 74,66 Punkte und führt vor ihrer Landsfrau Nina Pinzarrone (69,70). Dritte im Zwischenklassement ist Vorjahressiegerin Anastassia Gubanowa (Georgien/68,96).
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid