GP von Frankreich Mission "Titel" erfüllt
21.07.2002, 15:02 UhrFerrari-Star Michael Schumacher hat sich beim Großen Preis von Frankreich vorzeitig den Weltmeister-Titel in der Formel-1-Saison 2002 gesichert. Damit machte er dem Wunsch seiner Fans einen Strich durch die Rechnung, die Sieges-Party auf das nächste Rennen auf dem Hockenheim-Ring zu verlegen. Nach 72 Runden und 305,886 km auf dem "Circuit de Nevers" feierte Schumacher seinen sechsten Frankreich-Sieg und den 61. Triumph seiner Karriere. Er ballte die Faust zum Jubeln und startete triumphierend auf seine verdiente Ehrenrunde.
Der 33-jährige Ausnahme-Pilot ist damit „schnellster" Weltmeister aller Zeiten. Den Rekord hielt bislang der Engländer Nigel Mansell, der 1992 im 12. von 16 Rennen den Titel holte. Gleichzeitig gelang dem Kerpener auch der Titel-Hattrick: 2000, 2001 und 2001 feierte er mit Ferrari, zuvor war er 1994 und '95 mit Benetton Weltmeister geworden.
Der Finne Kimi Raikkönen (McLaren-Mercedes) leistete sich in Magny Cours in Führung liegend fünf Runden vor Schluss einen krassen Bremsfehler und ließ somit Schumacher noch den Vortritt. Dritter wurde McLaren-Teamkollege David Coulthard (Schottland) vor dem Kolumbianer Juan Pablo Montoya, dem seine sechste Pole Position in dieser Saison erneut keinen Sieg einbrachte.
Dabei war der Kerpener zur Halbzeit mit einer Durchfahrts-Strafe belegt worden. Der Ferrari-Star hatte nach seinem ersten Tankstopp in der 27. Runde regelwidrig die durchgezogene weiße Linie bei der Boxenausfahrt überfahren. Die Strafe bedeutet, dass der viermalige Weltmeister mit gedrosseltem Tempo einmal durch die Boxengasse fahren muss.
Pechvogel war wieder einmal Ferrari-Teamkollege Rubens Barrichello. Probleme mit der Elektronik waren offensichtlich dafür verantwortlich, dass der Brasilianer beim Start zur Einführungsrunde zunächst mit den Vorderrädern aufgebockt stehen blieb und schließlich wild gestikulierend und entnervt das Rennen verließ.
Stimmen:
Michael Schumacher: "Mir fehlen die Worte. Das ist überwältigend. Die letzten fünf Runden waren die schlimmsten meiner Karriere, weil der ganze Druck da war. Es ist einfach schön, ein Teil von diesem großen Team zu sein. Was wir erreicht haben, ist ganz was Wunderbares. Ich liebe sie, ich verehre sie, ich bewundere sie. "
Bundeskanzler Gerhard Schröder (in einem Glückwunsch-Telegramm): "Ein großartiger Erfolg in Ihrer ohnehin einzigartigen Karriere. Sie haben in der Formel 1 nahezu alle Rekorde gebrochen und ganz neue Maßstäbe gesetzt. Zur Weltmeisterschaft gratuliere ich Ihnen und dem gesamten Ferrari-Team ganz herzlich."
Quelle: ntv.de