GP von Brasilien - Nachlese Montoya sieht sich im Recht
01.04.2002, 15:17 UhrDer Große Preis von Brasilien hätte in der Tat einen anderen Sieger haben können: Juan Pablo Montoya. Der BMW-Williams-Pilot war nach dem Start von der Pole Position aus von Michael Schumacher im Ferrari überholt worden und musste nach einer anschließenden leichten Kollision mit dem Kerpener sofort in die Box, um den verlorenen Frontflügel zu ersetzen.
"Ich bin nach innen gefahren und habe meine Richtungsänderung zuerst gemacht. Ich hatte genug Tempo zum Überholen, aber Michael hat mich klar geschnitten", kommentierte Montoya empört die Rennsituation.
Der Weltmeister konterte: "Die Rennkommissare haben die Sache sicher beachtet und waren nicht der Meinung, dass etwas zu tun sei. So etwas gehört zum Rennsport." Über Montoyas Vorwurf gab sich Schumacher keineswegs ungehalten: "Er hat mir in Kurve zwei Platz gelassen. Was vor Kurve vier passiert ist, weiß ich nicht so genau: Ich bin nach links gefahren und habe ihm so die Außenbahn freigelassen. Seine Berührung habe ich gar nicht bemerkt, an meinem Auto war jedenfalls alles okay."
Wer die Bilder gesehen hat, darf sich durchaus eine andere Meinung machen. Als Regel in der Formel 1 gilt: Spurwechsel ist verboten. Schumacher hat schlicht und einfach auf den Angriff Montoyas reagiert. "In Malaysia haben sie mich bestraft, obwohl ich Michael Platz gelassen habe. Und diesmal habe ich wieder bezahlt. Soll das so weitergehen?", fragte Montoya vielleicht nicht ganz grundlos.
Doch der Kolumbianer lässt sich nicht von seinem Weg abbringen: "Ich greife in zwei Wochen in Imola wieder an. Als Michael in die Formel 1 kam, hat er am Thron von Ayrton Senna gerüttelt. Ich rüttle jetzt an seinem. Ich will Weltmeister werden."
Quelle: ntv.de