Sport

Nach 1:7-Debakel gegen Bayern Morddrohungen gegen Sporting

Spieler, Trainer und Funktionäre des portugiesischen Fußball-Traditionsvereins Sporting Lissabon haben nach dem Champions-League-Debakel gegen den FC Bayern München Morddrohungen erhalten. Beim Heimspiel am Samstag gegen Rio Ave (2:0) seien deshalb besondere Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, berichtete die Sportzeitung "A Bola" unter Berufung auf die Polizei. Der nach der 1:7-Niederlage im Rückspiel in München in der vergangenen Woche von der Sporting-Geschäftsführung empfangene Brief sei sehr ernst zu nehmen, hieß es.

In dem Schreiben wurden den Polizeiangaben zufolge unter anderem Trainer Paulo Bento, Clubpräsident Filipe Soares Franco sowie Torwart Rui Patricio bedroht. Außerdem sei auch Star Miguel Veloso erwähnt worden. An die Wände der Clubanlagen seien zudem sehr aggressive Parolen geschmiert worden.

"Die Lage war vor dem Spiel (gegen Rio Ave) sehr gespannt", sagte der stellvertretende Chef der Polizei für Öffentliche Sicherheit (PSP), Costa Ramos, der Zeitung "A Bola". Deshalb seien die Personalien zahlreicher Fans vor den Stadiontoren aufgenommen und gefährliche Objekte wie Fahnen sichergestellt worden. "Ich bin davon überzeugt, dass viele Fans großen Mist gebaut hätten, wenn Sporting (beim Sieg am Samstag) nicht diese Leistung gezeigt hätte", so Ramos.

Proteste gegen die Polizei

Der Polizist sagte, man sei den Verfassern des anonymen Drohbriefes bereits auf der Spur. Die organisierten Sporting-Fans wiederum wollen gegen die Polizei vorgehen. Die sogenannten Sicherheitsmaßnahmen vom Samstag seien nicht zu tolerieren, erklärte der "Verband der Sporting-Fans" (AAS). Man wolle Anzeige gegen die PSP erstatten.

"Die Szenen, die wir Samstagnacht erlebt haben, sind eines demokratischen Landes nicht würdig", hieß es in einer Pressemitteilung. Die rund 150 eingesetzten Beamten hätten gewalttätig und in unverhältnismäßiger Form agiert. "Alle müssen jetzt die Ruhe bewahren", forderte unterdessen Clubpräsident Franco.

Quelle: ntv.de

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