Australian Open: Djokovic im Halbfinale Murray ohne Schnörkel weiter
25.01.2012, 12:35 UhrTennisprofi Andy Murray darf weiter vom ersten Grand-Slam-Sieg seiner Karriere träumen. Der Japaner Kei Nishikori ist im Viertelfinale zu müde, um den Schotten zu stoppen. Auch Titelverteidiger Novak Djokovic erreicht die Vorschlussrunde. Der topgesetzte Serbe schlägt den Spanier David Ferrer.
Die Tipps von Ivan Lendl scheinen zu helfen: Andy Murray marschiert bei den Australian Open weiter mühelos durchs Turnier. Nun deklassierte der schottische Tennisspieler den aufstrebenden Japaner Kei Nishikori mit 6:3, 6:3, 6:1 und zog in Melbourne zum dritten Mal nacheinander ins Halbfinale ein. "Das war ein richtig gutes Match", sagte Murray nach seinem lockeren Erfolg in 2:12 Stunden. Der Finalist der vergangenen beiden Jahre überzeugt Down Under bislang mit schnörkellosem Spiel. Auch ein Verdienst des neuen Trainers Lendl, der den Briten mit seiner Erfahrung von acht Grand-Slam-Siegen endlich auch zum ersten Major-Titel der Karriere verhelfen soll.
Das könnte allerdings Murrays Halbfinalgegner verhindert. Der Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic hat seine Mission Titelverteidigung fortgesetzt und schlug in seinem Viertelfinale den Spanier David Ferrer in 2:44 Stunden mit 6:4, 7:6 (7:4), 6:1. Im zweiten Halbfinale kommt es an diesem Donnerstag zum von allen herbeigesehnten Kräftemessen zwischen Roger Federer und Rafael Nadal. Erst einmal aber ließ Murray seinem Gegner Nishikori in der Rod Laver Arena nicht den Hauch einer Chance. Zwar erspielte sich der junge Japaner unter dem Jubel zahlreicher Landsleute zehn Breakbälle, konnte davon aber nur zwei nutzen. Zu wenig, um Murray an diesem Tag zu stoppen.
Konzentriert, geradlinig und mit viel Power von der Grundlinie setzte Murray den Asiaten immer wieder unter Druck. Nishikori waren dabei die Strapazen aus den vorherigen Runden deutlich anzumerken. "Ich denke, er war heute etwas müde. Das hat mir in die Karten gespielt", sagte Murray. Die Nummer vier der Welt steht zum fünften Mal in Serie bei einem Grand-Slam-Turnier im Halbfinale. "Das zeigt, dass ich bei den Grand Slams mein bestes Tennis spiele und das ist ein gutes Gefühl."
Neuauflage des Wimbledon-Finales von 2011
Bei den Damen komplettierten die frühere Weltranglisten-Erste Maria Scharapowa und Wimbledonsiegerin Petra Kvitova die Runde der letzten Vier. Scharapowa bezwang ihre russische Kollegin Jekaterina Makarowa mit 6:2, 6:3 und steht Down Under zum fünften Mal im Halbfinale. Kvitova setzte sich zuvor gegen die ungesetzte Italienerin Sara Errani mit 6:4, 6:4 durch. Damit kommt es an diesem Donnerstag zu einer Neuauflage des Wimbledon-Finales von 2011. Damals hatte Kvitova gesiegt und ihren ersten Grand-Slam-Titel gefeiert. Im zweiten Halbfinale der Damen-Konkurrenz treffen Titelverteidigerin Kim Clijsters und die Weißrussin Victoria Asarenka aufeinander.
Zurück zu alter Stärke findet immer mehr auch Scharapowa. Nach ihrem hartumkämpften Achtelfinal-Sieg gegen Sabine Lisicki hatte die 24-Jährige gegen Makarowa, die in der Runde zuvor Serena Williams ausgeschaltet hatte, keine Probleme. Nach gerade einmal 1:27 Stunden riss Scharapowa jubelnd die Arme in die Höhe. Ihr Traum vom zweiten Australian-Open-Titel nach 2008 lebt weiter. "Petra ist diejenige, die es im Moment zu schlagen gilt. Sie spielt das beste Tennis ihrer Karriere", sagte Scharapowa mit Blick auf das bevorstehende Duell mit Kvitova. Die Tschechin, die wie Scharapowa und Asarenka in Melbourne nach dem Aus von Caroline Wozniacki auch um Platz eins in der Weltrangliste spielt, leistete sich gegen die ungesetzte Italienerin Errani insgesamt 44 leichte Fehler. Dennoch geriet sie nicht ernsthaft in Gefahr. "Ich habe schon jetzt das zweitbeste Grand-Slam-Ergebnis meiner Karriere erreicht. Deshalb bin ich zufrieden", sagte die 21-Jährige.
Quelle: ntv.de, Lars Reinefeld, dpa