Sport

Biathlon-Weltcup Neuner auf Platz drei

Dreimal vorbeigeschossen und trotzdem auf Platz drei: Weltmeisterin Magdalena Neuner ist im slowenischen Pokljuka mit einer phanatstischen Laufleistung erstmals in dieser Saison aufs Podest gestürmt. Während Martina Glagow als Fünfte ihr Gelbes Trikot als Führende der Gesamtwertung verteidigte, enttäuschten die deutschen Männer mit einem achten Rang für Daniel Graf. Überschattet wurden die Wettbewerbe von der Sperre gegen den russischen Weltmeister Iwan Tscheresow wegen eines deutlich überhöhten Hämoglobinwertes.

"Ein schönes Gefühl, wieder mal auf dem Podest zu stehen. Ich kann mich über meine Laufleistung wirklich nicht beschweren", meinte die mit 5.000 Euro belohnte Neuner. Sie war auch nicht traurig, dass ihr wie schon beim 15-km-Lauf die Fehler beim letzten Schießen den greifbar nahen Sieg kosteten: "Es war wieder brutal windig. Da hab ich diesmal lieber schnell auf Risiko geschossen und gedacht: Da spar ich mir lieber die Zeit für die Strafrunden."

Sie lag nach 7,5 km nur 20,7 Sekunden hinter der nur mit einem Schießfehler belasteten Siegerin Sandrine Bailly (Frankreich), die ihren 19. Weltcup-Erfolg vor der Finnin Kaisa Mäkärinen feierte. Hinter der fünftplatzierten Glagow, die im Gesamtweltcup mit 274 Punkten jetzt nur noch 17 Zähler Vorsprung auf Bailly hat, komplettierte Kathrin Hitzer als Neunte den starken deutschen Auftritt. Simone Denkinger war wegen eines grippalen Infekts bereits vor dem Rennen nach Hause gereist.

Bei den Männern konnte nur der als einziger Deutscher schießfehlerfrei gebliebene Graf zufrieden sein: "Ich freue mich zwar, dass ich bester Deutscher bin. Aber vor allen Dingen freue ich mich, dass ich vor Weihnachten ein paar Tage frei habe. Wir sind alle doch sehr müde." Er lag nach 10 km lag 42,9 Sekunden hinter Björndalen. Der Norweger holte mit einem Turbosprint nach dem letzten Schießen den 78. Weltcup-Sieg seiner Karriere und baute seine Führung in der Gesamtwertung aus.

Wie der am Donnerstag noch zweitplatzierte Alexander Wolf (29. ) verschenkte auch der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) mit drei Fehlern beim letzten Schießen alle Chancen. Trotz des Absturzes auf Platz 22 fühlt sich Greis auf dem Weg aus der Krise: "Ich hatte in viel besseres Gefühl, Vertrauen und Motivation sind wieder da. Ich weiß jetzt, woran es liegt und habe wieder Siegambitionen." Greis wollte auf die abschließende Staffel verzichten ("Da sollen die Jüngeren ran") und in der nächsten Woche für den Heim-Weltcup nach dem Jahreswechsel in Oberhof üben: "Ich trainiere selbst Heiligabend."

Iwan Tscheresow durfte gar nicht erst starten, nachdem eine Blutprobe im Vorfeld des Sprintrennens einen Wert von 18,2 ergeben hatte. Erlaubt sind 17,5. Ein zu hoher Hämoglobinwert kann, aber muss kein Hinweis auf Blutdoping mit EPO sein. Nach der Hämoglobinkontrolle musste Tscheresow eine Dopingprobe abgeben, die in den nächsten Tagen im Labor in Kreischa analysiert wird.

Von Werner Schwarz, sid

Quelle: ntv.de

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