Sport

Biathlonstar und die Schattenseiten Neuner spricht von Rücktritt

Olympiasiegerin Magdalena Neuner denkt über das Ende ihrer Karriere nach. "Die Leute müssen sich auf jeden Fall darauf einstellen, dass ich nicht ewig lang im Biathlon-Sport sein werde", sagt die 24-Jährige. "Ich denke, dass es bei mir auch relativ bald vorbei sein wird."

"Ich habe tausend andere Dinge, die ich gerne mache": Magdalena Neuner.

"Ich habe tausend andere Dinge, die ich gerne mache": Magdalena Neuner.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Ende rückt näher: Bereits nach diesem Winter könnte die so erfolgreiche Karriere von Biathlon-Königin Magdalena Neuner frühzeitig vorbei sein. Die 24 Jahre alte Rekordweltmeisterin ließ jedenfalls offen, wie es für sie nach der Heim-WM in Ruhpolding vom 29. Februar bis zum 11. März weitergeht.

"Ich bin mir nicht hundertprozentig sicher, ob ich in Nove Mesto noch dabei bin", sagte Neuner der "Bild"-Zeitung. "Das heißt aber nicht, dass ich definitiv aufhöre." In dem tschechischen Wintersport-Ort findet 2013 die WM statt. Bei einem möglichen Rücktritt wäre die Doppel-Olympiasiegerin gerade 25 Jahre alt. "Die Leute müssen sich darauf einstellen, dass ich nicht ewig lange im Biathlon sein werde. Ich denke, dass es bei mir relativ schnell vorbei sein wird", sagte Neuner dem NDR. "Es gibt für mich auch ein anderes Leben. Ich habe tausend andere Dinge, die ich gerne mache." Die Stimme der Wallgauerin ist ruhig und gefestigt, der Blick geht klar nach vorn, als sie knapp zwei Wochen vor dem Auftakt des Weltcup-Winters im schwedischen Östersund vom 28. November bis zum 4. Dezember von einem etwaigen Abschied spricht: "Es gibt viele Sportler, die sagen: Ich habe gar nichts anderes im Leben außer Sport. Wenn ich frei habe, dann mach' ich auch nur Sport. Das ist bei mir überhaupt nicht so."

"Hat mich so aufgeregt, dieses Goldmädel zu sein"

Neuner schaffte den Aufstieg zur besten Biathletin der Welt in jungen Jahren. "Ich musste in unheimlich kurzer Zeit reif werden und ziemlich viel lernen", sagt sie heute und spricht auch über die Schattenseiten des Erfolgs: "Mich hat das so aufgeregt, dieses Goldmädel zu sein, die kleine blonde Lena, die Süße aus Wallgau." Um aus dieser Rolle auszubrechen, habe sie sich 2007 ihre Haare dunkel gefärbt. "Ich war damals 19, da ist man vielleicht auch noch so ein bisschen in einer Trotzphase."

Die Rücktrittsgedanken lassen die Zollbeamtin aber nicht ihren Fokus verlieren. Bei der Heim-WM hat sie den Gewinn von sechs Goldmedaillen als Kampfziel ausgegeben und will damit ihre eigene Bestmarke von fünf Titeln aus diesem Jahr im russischen Chanty-Mansijsk noch überbieten. Unter Anspannung steht sie deswegen nicht. "Ich weiß, was bei mir zu Hause in der Vitrine steht - und das ist nicht wenig. Es gibt eigentlich nichts mehr, was ich unbedingt gewinnen muss", hatte Neuner im September gesagt.

Auf den Weltcup-Winter hat sich Gold-Lena fernab von der deutschen Mannschaft im heimischen Wallgau vorbereitet. Während ihre Teamkolleginnen unter anderem im finnischen Muonio trainierten, zog Neuner die Übungseinheiten mit ihrem Heim-Trainer Bernhard Kröll in Bayern und der Alpenregion vor. "Ich bin sehr zufrieden und glücklich mit meinem Training. Ich glaube, dass ich auf einem guten Weg bin", sagte sie. Ihr Ziel sei es, endlich fit in die Weltcups zu starten: "Gelingt das, wäre ich schon sehr glücklich." In den vergangenen Jahren scheiterte dieses Vorhaben. Neuner wurde dreimal im Trainingslager in Muonio krank und musste mit einem Handicap in die Saison starten.

Quelle: ntv.de, sid/dpa

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