Münster bleibt die Nummer 1 Neunter Titel und doppeltes Double
16.05.2005, 12:32 UhrEigentlich sind die Münsteraner Volleyball-Fans das Feiern längst gewöhnt, doch die Party zur neunten deutschen Meisterschaft des USC gestaltete sich noch einen Zahn schärfer. In einem echten Endspiel hatte das Team von Chefcoach Axel Büring "Kronprinz" Rote Raben Vilsbiburg mit (25:19, 26:24, 25:22) aus der übervollen Halle Berg Fidel gefegt und damit auf Rang zwei verwiesen. Eine so stimmungsvolle Kulisse von 4500 Fans hatte es in Münster seit Jahren nicht gegeben. "Ich hatte das ganze Spiel Gänsehaut", bekannte Meister-Macher Büring, für den es schon der vierte Titel ist.
Gleich gegenüber in einer Kneipe ging die Party, organisiert vom Fanclub, weiter. In der Nacht zogen die Meisterinnen in eine Karaoke-Bar, wo besonders die jüngste Spielerin Alisa Kasselmann und die beiden Niederländerinnen Janneke van Tienen und Alice Blom als Gesangsstars auffielen. "Wir hatten einfach Bock zu feiern. Da kam uns alles vor wie ein Traum", sagte Spielführerin Andrea Berg. Die Ausnahmestellung des USC im deutschen Damen-Volleyball ist beeindruckend: Wie im vergangenen Jahr gelang das Double, insgesamt war es schon das fünfte.
Nur eine Ungewissheit konnte die lange Party-Nacht von Münster nicht auflösen. Ob der alte und neue Meister in der neuen Saison wieder im Europacup startet, bleibt offen. In dieser Spielzeit hatte der USC aus Angst vor dem finanziellen Risiko auf einen EC-Start verzichtet. Noch immer drohen dem Verein Rückzahlungen an die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA), eine Europacup-Entscheidung ist nicht gefallen. Zuletzt hatte Münster in der Saison 2003/04 im Top Teams Cup immerhin das Final Four erreicht.
Den Erfolg über die "Raben" hatte der neue Meister vor allem auch Zuspielerin Tanja Hart zu verdanken, die ein schnelles und variables Spiel aufzog. "Heute hat einfach alles gepasst", sagte die ebenfalls überzeugende Andrea Berg, "wir haben in allen Elementen überragend agiert." Trainer Büring lobte die Konzentration in entscheidender Sekunde: "Wir hatten eine Marathonsaison, aber sind heute noch einmal Bestzeit gelaufen." Sein Kollege Michael Schöps ärgerte sich über das verlorene "Endspiel" von Vilsbiburg nicht lange: "Wir haben ein Riesenziel erreicht. Wir hätten nicht gewagt, davon zu träumen."
Quelle: ntv.de