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Slalomsieg in Kitzbühel Neureuther bricht den Bann

Fassungslos vor Freude: Felix Neureuther, ...

Fassungslos vor Freude: Felix Neureuther, ...

(Foto: dpa)

Drei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele gewinnt Skirennläufer Felix Neureuther völlig überraschend das erste Weltcup-Rennen seiner Karriere. Beim Slalom-Klassiker in Kitzbühel steht der 25-Jährige ganz oben auf dem Podest und erfüllt sich damit einen Kindheitstraum.

Er wälzte sich im Schnee, fiel seinem Vater um den Hals und ließ seinen Tränen freien Lauf: Olympia steht vor der Tür, und Felix Neureuther gehört nach seinem ersten Sieg im Weltcup plötzlich zu den Medaillenanwärtern. "Ich bin total fertig, das macht mich so stolz, das kann man sich gar nicht vorstellen", sagte der 25-Jährige nach seinem völlig überraschenden Triumph auf dem Ganslernhang in Kitzbühel.

Während 25.000 Zuschauer erschrocken aufschrien, als der zunächst in Führung liegende Reinfried Herbst aus Österreich im zweiten Durchgang ausschied, wusste Neureuther nicht so recht, wie ihm geschah. "Vor drei Wochen hieß es noch, der Junge muss um die Olympia-Quali fürchten, jetzt gewinne ich hier in Kitzbühel, das ist einfach irre", sagte der sichtlich bewegte Partenkirchner, der 21 Jahre nach Armin Bittner den ersten deutschen Sieg im Mekka des alpinen Skisports feierte. Der letzte Weltcup-Sieg eines Deutschen war Alois Vogl fünf Jahre zuvor beim Slalom in Wengen gelungen.

Überwältigende Emotionen

Im zweiten Durchgang schob sich Neureuther von Platz drei noch ganz nach vorn.

Im zweiten Durchgang schob sich Neureuther von Platz drei noch ganz nach vorn.

(Foto: REUTERS)

Nach dem ersten Lauf hatte Neureuther noch auf Rang drei hinter Herbst und Manfred Mölgg (Italien) gelegen. Als sein erster Sieg vor Julien Lizeroux aus Frankreich (0,39 Sekunden zurück) und Giuliano Razzoli aus Italien (0,99) feststand, überwältigen ihn die Emotionen. Vater Christian, eigens auf Wunsch des Sohnes angereist und vorher mit bei der Besichtigung der Läufe auf der Strecke, weinte Schulter an Schulter mit Felix und versicherte gerührt: "Ich mach das ohne Scham, weil es einfach so schön ist. Da schmeiß ich mich fast vor ihm hin."

Auch Mutter "Gold-Rosi" Mittermaier wurde heftig umarmt, Felix Neureuther dankte nach dem überfälligen, in Kitzbühel aber eher unerwarteten Triumph außerdem Gott und der Welt. Der beste deutsche Ski-Rennläufer wirkte wie von einer Zentnerlast befreit. "Ich war kurz vorm Aufhören", behauptete er angesichts seines mäßigen und deprimierenden Saisonstarts. Über die Weihnachtstage hatte er mit dem Vater und Trainer Manfred Widauer allerdings konzentriert an sich gearbeitet, danach lief es besser, wenn auch mit den Plätzen 9, 11 und 13 nicht überragend.

"Ich hatte keine einfache Saison, aber ich habe mich rausgekämpft", sagte Neureuther sichtlich stolz. Zuvor hatte er sechsmal das "Stockerl" im Weltcup betreten dürfen, das letzte Mal als Dritter des Slaloms in Kranjska Gora. Der unerwartete Sieg in Kitzbühel, versicherte er, ist die "Vollendung des größten Traums, den ich als Kind hatte".

Quelle: ntv.de, sid

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