"Ist das der Geist von Olympia?" Neureuther schimpft über Gauck und IOC
03.02.2014, 09:31 Uhr
Bundespräsident Gauck bleibt Olympia fern, sagt aber nicht, warum. Das IOC logiert in Sotschi in 5-Sterne Hotels, die Athleten auf 15 Quadratmetern. Darüber ist der Skirennfahrer Felix Neureuther nicht glücklich - was er davon hält, sagt er deutlich.
Skirennfahrer Felix Neureuther hat kein Verständnis für die Entscheidung von Bundespräsident Joachim Gauck, nicht zu den Olympischen Winterspielen in Sotschi zu fahren. "Das ist schade, weil er sein Fernbleiben nie erklärt hat. Wenn er gesagt hätte: 'Nee ich fahre da nicht hin, weil...' Das hätte ich super gefunden! Herr Gauck hätte wirklich die Möglichkeit, mit den wichtigen und richtigen Menschen dort zu sprechen, auch mit Putin", sagte der Slalom-Vizeweltmeister der "Bild"-Zeitung. "Was bringt es jetzt, wenn ich sage: Es muss eine Umdenke stattfinden? Dazu fehlt mir als einzelner Sportler der Einfluss."
Neureuther wiederholte seine Kritik an den riesigen Kosten und den Dimensionen der ersten Winterspiele in Russland. Der 29-Jährige stößt sich auch an den Luxushotels, in denen die Funktionäre des Internationalen Olympischen Komitees wohnen.
"Sollten die nicht genauso wohnen wie wir?"
Ihm sei es egal, dass er im olympischen Dorf auf 15 Quadratmetern wohne. "Aber warum sollen die Herren vom IOC nicht genauso wohnen wie wir Sportler? Um wen geht es bei Olympia eigentlich? Ist das der Geist von Olympia?", fragte er.
Bei den Winterspielen in Sotschi vom 7. bis 23. Februar gehört Neureuther zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen. Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Schladming gewann er Silber im Slalom und Bronze mit der Mannschaft. Bei den Spielen in Vancouver 2010 belegte er den achten Platz im Slalom. Obwohl zu Beginn der Saison verletzungsgeplagt, präsentierte sich Neureuther zuletzt in Topform: In Kitzbühel entschied er das prestigeträchtige Rennen auf der Streif für sich, zuvor gewann er auch die Weltcups in Adelboden und Bormio.
Quelle: ntv.de, cba/dpa