Verfolger Porte erlebt Bergfiasko Nibali dominiert Tour in den Alpen
18.07.2014, 19:04 Uhr
Gesamtführender, bester Bergfahrer, Tagessieger: Vicenzo Nibale erlebte eine ziemlich gelungene Etappe.
(Foto: AP)
Spitzenreiter Vincenzo Nibali lässt bei der Tour de France auch in den Alpen die Muskeln spielen. Mit seinem Sieg auf der ersten Hochgebirgsetappe macht er den nächsten großen Schritt zum Triumph in Paris gemacht.
Vincenzo Nibali führt bei der 101. Tour de France weiter die Regie. Der Träger des Gelben Trikots nutzte die erste Alpenetappe bei glühender Hitze zu einer erneuten Galavorstellung. Der Sizilianer feierte in Chamrousse auf 1730 Metern Höhe seinen dritten Etappensieg dieses Jahres und zog in dieser Beziehung mit dem Sprinter Marcel Kittel gleich. Einen Achtungserfolg erzielte das kleine deutsche NetApp-Team mit Leopold König aus Tschechien auf dem beachtlichen dritten Platz.
Nibali hatte nach 197,5 Kilometern als Solist zehn Sekunden Vorsprung auf den Polen Rafal Majka und direkt dahinter König. Damit baute er seine Führung im Gesamtklassement auf den jetzt zweitplatzierten Spanier Alejandro Valverde auf 3:37 Minuten aus. Valverde erreichte Chamrousse als Vierter.
Porte bricht komplett ein
Den zweiten Gesamtplatz musste der Australier Richie Porte freimachen, der am Schlussanstieg völlig einbrach und mehr als sechs Minuten verlor. Nibali, der nur 64 Kilogramm schwere Astana-Kapitän, ist dagegen auf dem besten Weg, die Nachfolge von Vorjahressieger Chris Froome anzutreten.
Auf dem Schlussanstieg zur Skistation Chamrousse wollte die Konkurrenz Nibalis bekannte Kletterqualitäten testen. Der Kapitän aus Alexander Winokurows Team behielt aber einen kühlen Kopf, obwohl er im heißen Finale nur noch von einem Teamkollegen begleitet wurde. Sein wichtigster Helfer Jakub Fuglsang war nach einem Sturz zurückgefallen.
Nibali war aber jederzeit Herr der Lage und startete 3,3 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke zum Sieg. Einen starken Eindruck hinterließ NetApp-Fahrer König, der acht Kilometer vor dem Ziel attackierte hatte und in der Endabrechnung nun Zehnter mit 8:36 Minuten Rückstand ist.
Quelle: ntv.de, Andreas Zellmer und Stefan Tabeling, dpa