Handballer verlieren gegen Island Niederlage zum Abschluss
30.11.2008, 17:30 UhrDeutschlands neu formierte Handball- Nationalmannschaft hat zum Abschluss des verkorksten Olympia-Jahres trotz einer knappen 29:30 (18:17)-Niederlage gegen Island Mut für die Weltmeisterschaften im Januar 2009 in Kroatien geschöpft. 24 Stunden nach dem 33:33 in Oberhausen verpasste die Auswahl des Deutschen Handballbundes in Koblenz einen Achtungserfolg gegen den Olympia-Zweiten erneut nur knapp.
Vor 4000 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle Oberwerth waren Holger Glandorf mit sieben und Sven-Sören Christophersen mit sechs Toren die besten Schützen beim Weltmeister. Für Island traf wie schon am Vortag Gudjon Valur Sigurdsson vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen mit sieben Treffern am häufigsten.
Schlussphase entscheidet
Anders als am Samstag ließ Bundestrainer Heiner Brand, der seinen Umbruch in der Nationalmannschaft konsequent fortsetzte, in Koblenz zunächst die zweite Rückraum-Garnitur spielen. Vor allem Christophersen von der HSG Wetzlar wusste mit fünf Toren in den ersten 20 Minuten zu gefallen. In der ausgeglichenen Partie konnte sich kein Team bis zur Pause mit mehr als zwei Toren absetzen. Nach dem Wechsel verlor die DHB-Auswahl etwas die Linie, hielt über Kampf und Leidenschaft jedoch immer den Anschluss. In der spannenden Schlussphase hatten die Gäste dann die besseren Nerven.
Beim letzten Test in diesem Jahr standen nur noch sechs Spieler im Aufgebot, die bei den Olympischen Spielen in Peking enttäuscht hatten. Stattdessen setzte Brand, der nach seiner Hüftoperation zu Monatsbeginn noch an Krücken geht, auf die sogenannte neue Generation um Junioren-Europameister Martin Strobel. Der Spielmacher vom TBV Lemgo vertrat seinen Clubkollegen Michael Kraus, der wegen eines Muskelbündelrisses im Oberschenkel pausieren musste. "Es ist schade, dass 'Mimi' nicht dabei ist. Denn die Vorbereitung ist sehr kurz. Da bleibt sehr wenig Training. Das wird uns fehlen", erklärte Brand.
Lob für Glandorf
Der Coach wähnt sein Team dennoch auf einem guten Weg, auch wenn die deutsche Mannschaft am Samstag vor 7800 Zuschauern in Oberhausen einen möglichen Sieg in der Schlussphase aus der Hand gegeben hatte. Trotz eines Vier-Tore-Vorsprungs fünf Minuten vor dem Ende reichte es nur zu einem Remis. "Es gibt ein paar Schwankungen im Verlauf des Spiels. Das muss man in der jetzigen Phase in Kauf nehmen", sagte Brand.
Sehr zufrieden war der Bundestrainer mit Glandorf, der die DHB-Auswahl erstmals als Kapitän auf das Parkett führte und dieser Verantwortung als bester Schütze mit neun Toren gerecht wurde. "Es war ein gutes Debüt", befand der Rückraumspieler von der HSG Nordhorn, der sich nach einer Auszeit sehnt. "Es ist egal, dass das die letzten beiden Spiele der Nationalmannschaft waren. Wir haben ja gleich wieder Bundesliga. Eine komplette Pause wäre gut", bekannte Glandorf.
Quelle: ntv.de