DFB-Sportgericht verhandelt über Phantomtor Niemand rechnet mit einem Loch im Netz
28.10.2013, 12:53 Uhr
Der 29-jährige Kießling steht seit der Saison 2006/2007 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag.
(Foto: REUTERS)
Bei den Verhandlungen des DFB über das Phanatomtor von Bayer Leverkusen kommen die Protagonisten zu Wort. Schiedsrichter Felix Brych scheint den entscheidenden Moment verpasst zu haben, der Schütze Stefan Kiesling glaubt zunächst an einen Torwartfehler.
Schiedsrichter Felix Brych hat nach eigener Aussage wegen versperrter Sicht das Phantomtor von Stefan Kießling, Stürmer von Bayer Leverkusen, nicht gesehen. Bei der Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht über das Skandalspiel vom 18. Oktober erklärte er. "Ich habe gedacht, der Ball geht am Tor vorbei. Ich habe den Ball aus den Augen verloren durch eine Sichtbehinderung", erklärte Brych. "Danach habe ich gesehen: Der Ball lag im Tor."
Der Referee hat nach seinen Angaben in der besagten Szene auch mit seinen Assistenten kommuniziert. Von Linienrichter Stefan Lupp habe es ein zustimmendes Kopfnicken gegeben. Mit dem anderen Assistenten Mark Borsch habe er via Headset gesprochen.
Auch Stefan Kießling äußerte sich bei der Verhandlung. Er dachte bei seinem Phantomtor im ersten Moment, Hoffenheims Torwart Koen Casteels hätte den Ball noch ins Netz gelenkt. "Ich sehe den Ball Richtung Außennetz fliegen, die Sicht war versperrt, ich sehe den Einschlag nicht, aber dass der Ball dann im Tor war", sagte Kießling. Er sei sich unsicher gewesen, sagte er. "Der erste Gedanke war, dass der Torwart ihn noch selbst reingemacht hat. Ich habe an alles gedacht, aber an ein Loch im Netz nicht wirklich."
Das Gremium mit dem Vorsitzenden Richter Hans E. Lorenz entscheidet in der Zentrale des DFB über den Einspruch von 1899 Hoffenheim gegen die Wertung des Skandalspiels vom 18. Oktober. Bayer Leverkusen hatte die Bundesliga-Partie dank eines Phantomtors von Kießling mit 2:1 gewonnen.
Kießling hatte ans Außennetz geköpft, der Ball war durch ein Loch im Netz ins Tor gelangt. Brych sagte über die kurze Unterhaltung mit dem Leverkusener Profi unmittelbar nach dem irregulären Treffer, er könne sich an den genauen Wortlaut nicht erinnern: "Sinngemäß hat er auch Zweifel an der Flugbahn des Balles geäußert. Er hat nicht gesagt, dass es kein Tor war." Die beiden Platzwarte von 1899 Hoffenheim hatten vor Gericht keine Erklärung für das Loch im Netz, das seit 2011 verwendet wird.
Quelle: ntv.de, sno/dpa