"Keine große Chance für den HSV" Olic deutet Abschied an
02.01.2009, 15:44 UhrDas Verwirrspiel um Stürmerstar Ivica Olic hat den Trainingsauftakt des Hamburger SV gestört. Der Kroate deutete zwar seinen Abschied vom hanseatischen Fußball-Bundesligisten an, gab aber noch keine Entscheidung über seine berufliche Zukunft bekannt. "Ich kann sagen, dass keine große Chance mehr für den HSV besteht, dass ich bleibe", sagte Olic über die "sehr wichtige Entscheidung". Während "Sport Bild" berichtete, der 29-Jährige werde im Sommer ablösefrei zum FC Bayern München wechseln und dort einen Dreijahresvertrag bis 2012 plus Option für eine weitere Saison unterschreiben, wussten die Hamburger Verantwortlichen davon noch nichts. "Das hat Ivica nicht gesagt", sagte HSV-Trainer Martin Jol.
Olic' Berater Gordon Stipic wollte den Transfer zum deutschen Rekordmeister nicht bestätigen. "Das Ding nähert sich einer Entscheidung. Ich denke, dass in ein oder zwei Tagen die Entscheidung bekanntgegeben wird", sagte er.
Wechsel-Zeichen mehren sich
Doch die Zeichen für einen Olic-Weggang nach München mehren sich. In einer kroatischen Zeitung war zu lesen, dass der Angreifer, der auch von Juventus Turin umworben wurde, bereits zur medizinischen Untersuchung beim FC Bayern gewesen sei. Dies dementierte jedoch Stipic: "Er war noch bei keinem Medizintest." Jol übte sich indes in Zweckoptimismus. "Ich habe noch nichts von Ivica gehört. Ich muss erstmal abwarten, was er zu mir sagt", meinte der Niederländer einen Tag vor dem Abflug ins Trainingslager nach Dubai, wo der HSV am Dienstag gegen den AC Mailand und dessen Debütanten David Beckham antritt. Bei der ersten Übungseinheit musste Jol auf Torhüter Frank Rost (Fußprellung), Thimothee Atouba (Achillessehnenriss), Maxim Choupo-Moting (Kniebeschwerden) sowie das südamerikanische Trio Alex Silva, Thiago Neves und Paolo Guerrero (spätere Anreise) verzichten.
Im Mittelpunkt stand bei strahlendem Sonnenschein aber Torjäger Olic, der bisher zwölf Pflichtspiel-Saisontreffer erzielte und mit Mladen Petric ein kongeniales Sturmduo bildet. Kapitän David Jarolim ist sicher, dass sich Olic auch im Fall des Weggangs bis zum Sommer voll ins Zeug legt: "Er wird immer alles geben." Nationalspieler Piotr Trochowski würde den Verlust des Publikumslieblings bedauern: "Es ist nicht einfach, wenn man so einen Spieler abgeben muss."
Üppiges Jahresgehalt
Sollte sich Olic wie erwartet für München entscheiden, winkt ihm ein üppiges Jahresgehalt von etwa vier Millionen Euro. Dafür muss er sich aber mit starker interner Konkurrenz auseinandersetzen. Bayern- Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte ihm jüngst Mut gemacht: "Olic würde gut zu Miroslav Klose und Luca Toni passen." Im Gegenzug könnte der auch vom 1. FC Köln und dem AS Rom umworbene Lukas Podolski von der Isar an die Elbe wechseln. Es sei doch klar, dass sich der HSV im Falle eines Olic-Abschieds "auch mit dem Namen Podolski beschäftigen" werde, hatte Club-Boss Bernd Hoffmann zuletzt erklärt. Zudem wurde nun auch der russische Angreifer Pawel Pogrebnjak von Zenit St. Petersburg ins Gespräch gebracht.
Quelle: ntv.de, Benjamin Haller, dpa