Keine Medaille, nur ein weiteres Olympiaticket: Die deutschen Judoka haben bei der WM in Rio de Janeiro am zweiten Wettkampftag restlos enttäuscht. Lediglich die EM-Dritte Anna von Harnier (Böblingen) konnte als Fünfte in der Klasse bis 63 kg nach verlorenem Bronze-Kampf einen Peking-Fahrschein buchen.

Von acht möglichen Olympiaplätzen haben die Athleten des Deutschen Judo-Bundes (DJB) in Brasilien erst zwei erkämpft. Schwergewicht Sandra Köppen-Zuckschwerdt (Brandenburg) hatte zum Auftakt als Dritte zugleich für die einzige Medaille gesorgt.

"Wir hatten uns mehr ausgerechnet", sagte Bundestrainer Frank Wieneke. Ex-Europameister Ole Bischof (Reutlingen/Klasse bis 81 kg) und Michael Pinske (Berlin/bis 90 kg) schieden ohne Platzierung aus. Die Olympiadritte Annett Böhm (Leipzig) wurde in der Klasse bis 70 kg nur Neunte.

Anna von Harnier (26) kämpfte sich über die Trostrunde nach zwei Siegen und der Niederlage gegen die Olympiadritte Urska Zolnir (Slowenien) immerhin bis ins kleine Finale gegen Ayumi Tanimoto aus Japan. Gegen die Olympiasiegerin war der Traum vom erneuten Bronze wie 2003 aber bereits nach 15 Sekunden vorbei. Den Titel gewann die Kubanerin Driulis Gonzalez.

Böhm verlor gleich ihren ersten Kampf gegen die spätere Weltmeisterin Gevrise Emane aus Frankreich. Die 27-Jährige führte über weite Strecken, die Europameisterin setzte sich aber kurz vor Kampfende doch noch durch. In der Hoffnungsrunde verlor sie ihren zweiten Kampf gegen die Ungarin Anett Meszaros.

Bischof und Pinske gewannen zunächst jeweils zwei Kämpfe. Für Bischof war dann nach der halben Kampfzeit gegen den Kroaten Tomislav Marijanovic Endstation, Pinske kassierte unmittelbar vor dem Ende gegen Hesham Mesbah (Ägypten) eine Bestrafung und verpasste das schon fast sichere Weiterkommen. Gold holten Tiago Camilo (Brasilien/bis 81 kg) und Irakli Tsirekidze (Georgien/bis 90 kg).