Sport

Boxen als "Volks-Verarsche" Öner pöbelt wieder

Trommeln gehört zum Handwerk, deshalb wird vor großen Boxkämpfen der Gegner schon mal verbal zur Sau gemacht. Box-Promoter Öner steht zwar nicht vor einem großen Kampf, teilt aber trotzdem einmal rundum aus. In seinen Augen ist die Konkurrenz das Letzte.

Der umstrittene Box-Promoter Ahmet Öner hat einmal mehr zum Rundumschlag gegen die gesamte deutsche Faustkampf-Szene augeholt. "Hiermit erkläre ich das Boxen in Deutschland offiziell für tot", ließ der in Bocholt geborene Türke per Pressemitteilung wissen und keilte von Klitschko bis Sturm gegen alles und jeden aus.

Ahmet Öner lässt kein gutes Haar am deutschen Boxsport.

Ahmet Öner lässt kein gutes Haar am deutschen Boxsport.

(Foto: picture alliance / dpa)

Besonders die Publikums-Magneten bekamen ihr Fett weg. "Was die ukrainischen Brüder machen, ist doch auch Volks-Verarsche", sagte Öner angesichts von Gegnern wie Jean-Marc Mormeck und Dereck Chisora: "Solche Leute haben keine WM-Kämpfe verdient. Und dass die Klitschkos gegen sie kämpfen, zeigt nur, dass es denen nicht um sportlichen Wettkampf, sondern auch nur ums Geld geht."

Publikum wird getäuscht

Laut Öner bewege sich das deutsche Boxen generell "irgendwo zwischen Insolvenz-Verschleppung und Leichenschändung. Es wird höchste Zeit, die Kiste zuzunageln und zu vergraben", sagte der Chef des Arena-Boxstalls, der sich aus Deutschland zurückgezogen hat. Die Hauptverantwortlichen für das angeprangerte Siechtum sind für den 40-Jährigen "die alteingesessenen Box-Ställe, die über Jahre gezielt das Publikum getäuscht" hätten.

"Klaus-Peter Kohl ist für mich der Totengräber des deutschen Boxens. Er hat wie Napoleon verbrannte Erde hinterlassen, damit seine Nachfolger das Feld nicht neu bestellen können", pöbelte Öner gegen den früheren Klitschko-Promoter und Ex-Chef des konkurrierenden Universum-Boxstalls, mit dem er diverse Male aneinander geraten war, "Universum war vor ein paar Jahren noch der größte und einflussreichste Boxstall Europas und liegt jetzt in Trümmern."

Idiot nicht ernst nehmen

Bei Universum reagierte man auf Öners Attacke eher belustigt. "Über diesen Idioten müssen wir uns nicht unterhalten. Ich weiß nicht, wer ihn noch ernst nimmt", sagte Universum-Boss Waldemar Kluch dem SID, "dass Öner über Klaus-Peter Kohl so redet, ist Anmaßung. Man muss nur sehen, was Öner in Deutschland hinterlassen und wieviel Kohl in den letzten Jahren für das deutsche Boxen getan hat. Wenn Öner glaubt, Universum liegt in Trümmern, wird er sich noch wundern."

Derweil warf Öner gar Betrug vor: "Sturm kann seine Kämpfe gegen schlecht ausgewähltes Fallobst sowieso nur durch Schiebereien gewinnen. Kein Wunder, dass die Einschaltquoten rückläufig sind und sich die Fernsehsender abwenden."

Öner selbst hat sich von seinem Wohnort Miami aus auf das Geschäft mit Exil-Kubanern spezialisiert. "Ich habe mit Yuriorkis Gamboa einen der besten und spektakulärsten Boxer der Welt, der in den USA super ankommt und mit dem ich dort viel Geld verdiene. Odlanier Solis wird auch zurückkommen und sein Comeback in den USA geben. Und Selcuk Aydin kann ich in Amerika oder der Türkei boxen lassen. Deutschland interessiert mich nicht mehr."

Quelle: ntv.de, sid

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