Fußball-Idol Wolfgang Overath ist der neue starke Mann beim Bundesliga-Tabellenletzten 1. FC Köln und wird den bisherigen Präsidenten Albert Caspers beerben. Nach einer Chaos-Woche mit zahlreichen öffentlichen Scharmützeln um die Macht beim "Geißbock"-Klub beendete eine rund dreistündige Krisensitzung mit allen Entscheidungsträgern den Schwebezustand.

"Ich habe alle Kompetenzen, werde Albert Caspers als Präsident ablösen. Die Debatte muss endlich ein Ende haben", sagte der 60-jährige Overath dem "Kölner Express". "Es ist wichtig, dass Ruhe in den Verein und die Mannschaft kommt. Wir sind noch nicht abgestiegen. Wir fahren nicht nach Wolfsburg, um dort zu verlieren", erklärte Overath mit Blick auf das bevorstehende Ligaspiel gegen den VfL Wolfburg.

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit", erklärte Trainer Marcel Koller, der nicht glaubt, dass ihm der designierte Präsident in seine Arbeit reinreden wird. Manager Andreas Rettig ergänzte: "Wir haben in den letzten Tagen alles getan, um dem Klub Schaden zuzufügen. Wir müssen jetzt stur nach vorne schauen und alles versuchen, um die Zukunft positiv zu gestalten."

"Ich wollte ein Chaos verhindern. Deshalb sind wir zu dieser Lösung gekommen", erklärte Overath. Offen ist noch, wann Caspers seinen Rücktritt erklären wird. Es ist damit zu rechnen, dass noch in diesem Jahr eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen wird, auf der Overath zum neuen FC-Boss gekürt wird. Caspers, der seit dem 4. Dezember 1997 als Vereins-Chef amtiert, ist eigentlich bis November 2005 gewählt. In einer Übergangszeit ist der ehemalige Weltklassespieler Overath als "Partner des Präsidiums" tätig und wird dieses in "allen Belangen beraten".