Deutsche EM-Starter räumen ab Para-Star Rehm fliegt mit Weltrekord zu Gold
25.08.2018, 17:08 Uhr
Markus Rehm schraubte den Weitsprung-Weltrekord auf 8,48 Meter - und ist seit 2011 bei Großereignissen ungeschlagen im Weitsprung.
(Foto: imago/Beautiful Sports)
Goldenes Highlight bei der Leichtathletik-EM der Behindertensportler: In Berlin verteidigt Markus Rehm nicht nur souverän seinen Weitsprung-Titel. Der Prothesenspringer stellt dabei einen neuen Weltrekord auf. Und: Es ist nicht die einzige deutsche Medaille.
Mit der Deutschland-Flagge um die Schultern brüllte Markus Rehm seine Freude heraus und genoss den Jubel des Berliner Publikums in vollen Zügen. Mit Weltrekord ist der herausragende Prothesenspringer aus Leverkusen bei der Heim-EM in der Hauptstadt zum Titel geflogen. Mit seinen 8,48 Metern verbesserte er dabei seine erst einen Monat alte eigene Bestmarke um einen Zentimeter. "Ich wusste, da geht heute auf jeden Fall was", sagte Rehm nach seinem gewaltigen Satz mit einem breiten Grinsen im Gesicht: "Es war aber nicht einfach. Der Wind kam mal von vorne, mal von hinten und mal von der Seite - am Ende dann zum Glück von hinten und auch noch im regulären Rahmen."

Deutscher Doppelsieg: Felix Streng sprang hinter Rehm auf den EM-Silberrang.
(Foto: imago/Beautiful Sports)
Für Rehm, in seiner Paradedisziplin zweimaliger Paralympicssieger und viermaliger Weltmeister, war es das vierte Weitsprung-Gold bei Europameisterschaften in Serie. Nach verhaltenem Beginn hatte sich der 30-Jährige Stück für Stück gesteigert. Auch weil Teamkollege Felix Streng mit neuer persönlicher Bestleistung von 7,71 Metern Druck machte und damit letztlich Silber gewann. "Er wird immer besser, eines Tages wird er mich vielleicht auch schlagen", sagte Rehm über seinen acht Jahre jüngeren Rivalen: "Die nächste Generation steht bereit."
Am Vortag hatten Rehm und Streng noch gemeinsam in der deutschen 4x100-m-Staffel Gold gewonnen. Neben Markus Rehm gewann am Samstag außerdem Sprinterin Lindy Ave ihre vierte Medaille bei den Titelkämpfen in Berlin. Über 100 Meter in der Startklasse T38 musste sich die 20-Jährige in 13,21 Sekunden nur der Weltrekordlerin Sophie Hahn (Großbritannien/12,52) geschlagen geben. Ave hatte zum Auftakt am Montag Gold über 400 Meter und anschließend noch Silber über 200 Meter sowie im Weitsprung gewonnen. Zudem holte Thomas Ulbricht im Weitsprung in seiner Startklasse Bronze (6,43 Meter). Damit haben die Deutschen bislang 36 Medaillen geholt, davon elf Mal Gold, 17 Mal Silber und acht Mal Bronze.
Am Sonntag gehen die Europameisterschaften in Berlin zu Ende. Ein besonderes Highlight gibt es dabei im 100-Meter-Finale der Startklasse T64 kommt es zum Duell zwischen Streng und dem anderen deutschen Super-Sprinter Johannes Floors. Zudem greift unter anderem Matthias Mester (Kaiserslautern/F 41) im Speerwurf nach Gold.
Quelle: ntv.de, Pirmin Closse, sid