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Oberhof-Weltcup verschoben Peitschende Sturmböen vermasseln Biathlon-Party

Kein Durchblick: Der Biathlon-Weltcup in Oberhof musste verschoben werden.

Kein Durchblick: Der Biathlon-Weltcup in Oberhof musste verschoben werden.

(Foto: IMAGO/Christian Heilwagen)

Beim Heimweltcup der Biathleten in Oberhof wirbeln heftiger Regen und Sturmböen den Zeitplan durcheinander. Der Auftakt zur Party verzögert sich. Der DSV hat das Chaos "erwartet", es gehe nun um "sportlich faire Wettbewerbe". Und die Rettung naht wohl.

Ohne Pause fiel der Regen aus dem grauen Himmel über Oberhof, starke Sturmböen peitschten durch die Arena am Rennsteig: Zum Auftakt der Biathlon-Party im Thüringer Wald herrschte beim Gastgeber eine wetterbedingte Katerstimmung. Die bittere Konsequenz für die deutschen Fans: Sie müssen noch etwas länger auf ihre Helden in der Loipe warten.

Denn der für Donnerstag angesetzte Sprint der Männer musste verschoben werden. Wie der Weltverband IBU mitteilte, kann das Rennen über 10 Kilometer aufgrund des "warmen Wetters und Regens sowie der starken Windvorhersage" nicht wie geplant über die Bühne gehen. "Es war eigentlich zu erwarten", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling im warmen Pressezentrum: "Aus unserer Sicht ist es die einzig richtige Entscheidung."

OK-Chef Bernd Wernicke betonte, es sei das Ziel, "sechs sportlich faire Wettbewerbe durchzuführen" - bei den befürchteten Bedingungen am Donnerstag nicht vorstellbar. Doch trotz aller Verärgerung gibt der Veranstalter die Hoffnung auf ein rundes Event noch nicht auf.

Nach der ersten Prognose sei am Freitag Rettung in Sicht, erklärte Heiko Krause, Technischer Leiter der Sportstätten des Thüringer Wintersportzentrums. Es wäre ein passender Zeitpunkt, stehen kurz vor dem Wochenende nun doch gleich zwei Rennen auf dem Programm: Zunächst bestreiten die Männer um 11.20 Uhr ihr verlegtes Sprintrennen, um 14.25 Uhr (beide ARD und Eurosport) folgen die Frauen.

Franziska Preuß hat viel vor

Von den terminlichen Verschiebungen ließ sich das DSV-Team nicht stören, vom Regen geschützt wurde in der Skihalle nahe der Rennstrecke trainiert. Die Vorbereitung sollte vom Wetter nicht beeinflusst werden, schließlich will die deutsche Mannschaft ihren Fans auch mit einem Tag Verspätung beim Heimweltcup viel Freude bereiten.

Vor allem Franziska Preuß hatte es für erfolgreiche Tage in Oberhof extra ruhig angehen lassen. Weihnachten mit der ganzen Familie, eine krachende Silvesterfeier? Fehlanzeige. "Oberstes Ziel war natürlich, gesund zu bleiben", sagte die 29-Jährige: "Von daher habe ich die Kontakte wirklich auf das Minimalste reduziert." Gesundheitliche Probleme sollen keinen Strich durch die Rechnung machen. Ihren letzten Auftritt im Thüringer Wald hatte Preuß noch kurzfristig absagen müssen, der Körper machte einfach nicht mit. Und so blieb bei der Heim-WM im vergangenen Frühjahr nur die schmerzhafte Zuschauerrolle. Auch in diesem Winter plagten Preuß bereits gesundheitliche Probleme, wegen einer Corona-Erkrankung verlor sie in Hochfilzen ihr Gelbes Trikot.

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Doch noch vor der Weihnachtspause meldete sie sich in Lenzerheide mit tollen Leistungen zurück, die Mut für den Doppelpack in Thüringen und Ruhpolding machen. Preuß sei deshalb "mega happy, dass ich dieses Jahr wieder vor Heimpublikum am Start stehen kann". Trotz der zwischenzeitlichen Zwangspause liegt Preuß auf dem fünften Rang des Gesamtweltcups, der Rückstand zur Spitze beträgt vergleichsweise geringe 105 Punkte. "Von daher ist die Motivation voll da, jetzt wieder mit guten Ergebnissen ein Stück näher an das Gelbe Trikot heranzurücken", sagte sie.

Auch Benedikt Doll ist in Oberhof auf Glanzmomente aus - schließlich ist bei dem 33-Jährigen nach der Heim-WM ebenfalls eine Rechnung offen. "Bei einer WM will man natürlich Medaillen", haderte Doll: "Trotzdem freue ich mich, wieder nach Oberhof zu kommen." Nach dem verschobenen Auftakt stehen am Samstag die Verfolgungsrennen an, den Abschluss in Oberhof bilden am Sonntag die Staffeln.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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