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Nach Bikini-Skandal bei der EM Pink will Strafe für Beachhandballerinnen übernehmen

Die Sängerin Pink wirft der Europäischen Handball-Föderation Sexismus vor.

Die Sängerin Pink wirft der Europäischen Handball-Föderation Sexismus vor.

(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Bei der Beachhandball-EM kommt es zum Eklat. Die Europäische Handball-Föderation belegt die Norwegerinnen mit einer Geldstrafe. Die hatten sich geweigert, kurze Bikini-Höschen zu tragen. Die US-Sängerin Pink springt den Sportlerinnen zur Seite und klagt den Handball-Verband an. Sie sagt: "Das ist Sexismus!"

US-Sängerin Pink will die norwegischen Beachhandballerinnen in ihrem Kampf gegen Sexismus unterstützen. Und das nicht nur moralisch. Nach einer Diskussion um die Länge ihrer Sporthosen und die verhängte Geldstrafe erklärte Pink, sie würde die Geldstrafe, die der Verband gegen das Team verhängt hatte, gerne übernehmen und die Strafe begleichen. "Ich bin sehr stolz auf die norwegischen Beachhandballerinnen, die gegen die sehr sexistischen Regeln zu ihrer 'Uniform' protestieren", schrieb die 41-Jährige auf Twitter. Und fügte hinzu: "Die europäische Handball-Föderation sollte Strafe wegen Sexismus zahlen müssen." Den Norwegerinnen rief sie zu: "Gut gemacht, Ladies. Macht weiter so!"

Die Strafe, die die Sportlerinnen wegen des Tragens von Shorts bei der Europameisterschaft durch die Europäische Handball-Föderation (EHF) aufgebrummt bekommen hatte, soll laut norwegischem Verband 15.000 Kronen (1440 Euro) betragen.

Es habe bereits mehrere Angebote gegeben, die Summe zu übernehmen, sagte der Präsident des norwegischen Verbandes, Kare Geir Lio. Allerdings wolle man sie aus eigener Tasche aufbringen.

Die Spielerinnen drängen auf eine freie Wahl der Spielkleidung "innerhalb eines standardisierten Rahmens". Die aktuell vorgeschriebenen Bikinis empfinden viele als unpraktisch oder sogar als erniedrigend. Der Weltverband IHF schreibt vor, dass Männer während ihrer Beachhandballspiele Shorts tragen müssen, die "mindestens zehn Zentimeter" über dem Knie enden. Spielerinnen müssen hingegen Bikinihosen tragen, die eng anliegend sind und eine Seitenbreite von "maximal zehn Zentimetern" aufweisen.

"Unangemessene Kleidung"

Die Norwegerinnen hatten im Duell um Platz drei mit Spanien aber nicht die vorgeschriebenen Bikini-Höschen, sondern etwas längere Sporthosen getragen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Handball-Föderation (EHF) bewertete dies als "Fall unangemessener Bekleidung".

Der Wechsel auf die etwas längeren Hosen sei eine "spontane Aktion" gewesen, berichtete Nationalspielerin Katinka Haltvik dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk NRK. Der Sender hatte berichtet, dass die Auswahl bereits vor dem ersten Spiel den Antrag gestellt hatte, nicht in Bikini-Höschen spielen zu müssen. Das habe der Dachverband abgelehnt.

Als Strafe sei demnach zunächst eine Geldbuße von 50 Euro pro Person und Spiel angekündigt worden. Die Summe hätte sich auf 4850 Euro belaufen, was der norwegische Verband bereit gewesen wäre zu zahlen. Doch dann hieß es vor dem Eröffnungsspiel laut Haltvik plötzlich, dass das Team disqualifiziert würde, wenn sie in Shorts antreten. So gab das Team klein bei, weil es spielen wollte. Sendete dann aber im "kleinen Finale" um Platz drei das Signal an den EHF. Zu einer Medaille reichte es knapp nicht, das Spiel endete 2:0 für Spanien.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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