Sport

Biathletinnen nicht zu stoppen Platz eins für Glagow

Beim ersten Saisonsieg der Staffel-Weltmeisterin Martina Glagow im Biathlon-Weltcupsprint von Lahti hat sich nur Jekaterina Jurijewa als Spielverderberin erwiesen. Die 23 Jahre alte Russin verhinderte als Dritte hinter Glagow und Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) sowie knapp vor Andrea Henkel (Großbreitenbach) und Kathrin Hitzer (Gosheim) einen vierfachen deutschen Erfolg. Simone Denkinger (Gosheim) komplettierte als Achte den überragenden Triumph. "In der Form habe ich so etwas noch nicht erlebt, auch weil alle heute so gut geschossen haben", sagte der überglückliche Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Martina Glagow benötigte 21:18,3 Minuten für die schweren 7,5 Kilometer und hatte im Ziel 4,0 Sekunden Vorsprung vor Wilhelm, die mit dem zweiten Platz sowohl das Gelbe Trikot als Führende imGesamtweltcup mit 698 Punkten vor Anna Carin Olofsson (Schweden/689) und Henkel (603) als auch das Rote Trikot für die Sprintwertung übernahm. Auch Jurijewa (+5,9) und Henkel (+7,3) trafen alle zehn Scheiben, während Hitzer (13,5) ein Mal in die 150 Meter lange Strafrunde musste und mit dem Fehlschuss den ersten Weltcupsieg ihrer Laufbahn vergab.

Auf ihrer Schlussrunde kam Glagow entgegen, dass sie fast zwei Kilometer im Windschatten von laufen konnte. "Als ich merkte, dass sie mir nicht weglaufen konnte, wusste ich, dass auch ich heute schnell war", sagte die bayerische Bundespolizistin. Mit der Startnummer 15 musste sie fast eine halbe Stunde im Ziel warten, bis ihr zehnter Tagessieg fest stand.

Den Erfolg sah sie auch als ein Geburtstagsgeschenk für ihren Vater Martin an, der als Wachser für die britischen Biathleten im Weltcup dabei ist. "Eigentlich verschenkt man so etwas ja nicht, doch es hat sich gut getroffen", scherzte "Molli" Glagow, die sich noch beim Warmlaufen über schlechte Tagesform beklagt hatte. "Da es so zäh ging, bin ich ohne Erwartungen losgelaufen. Vielleicht war es das richtige Siegrezept", sagte sie nach der Galavorstellung.

"Dass unsere beiden 'Kurzen' hier so toll auftrumpften, freut mich besonders, weil sie ja im Januar doch länger verletzt ausgefallen waren", sagte der Bundestrainer. "Und dass Kati Wilhelm trotz der anderen Saisonvorbereitung und mit weniger Training so stabile Leistungen zeigt, jetzt wieder im Gelb läuft, hat mich sogar überrascht", gab Müssiggang zu.

Kati Wilhelm gab sich nach dem knapp verpassten ersten Saisonsieg kämpferisch. "Nach dem dritten Platz im Einzel und dem zweiten Platz heute, kann die Devise für das Verfolgungsrennen nur Angriff heißen. Die Ausgangsposition ist prächtig. Aufs Treppchen will ich auf jeden Fall und vielleicht Anna Carin Olofsson noch ein paar Pünktchen mehr im Kampf um den Gesamtweltcup abnehmen", formulierte Wilhelm ihre Hoffnungen, nachdem die Schwedin durch zwei Fehlschüsse nur 14. geworden war.

Während sich die deutschen Damen im Ziel in den Armen lagen, reiste Ricco Groß vorzeitig aus Lahti nach Hause. Er hatte im Einzelrennen wegen einer starken Erkältung aufgeben müssen. Auch am kommenden Wochenende in Oslo wird er fehlen, der Start beim Saisonfinale in Chanty Mansijsk ist sehr fraglich. Somit könnte die WM-Staffel in Antholz mit dem dritten Platz das letzte Rennen in der Karriere des viermaligen Olympiasiegers aus Ruhpolding gewesen sein.

Von Frank Fritz, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen