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Länderspiel in Köln Poldi stürmt mit Helmes

Der Teammanager rührt die Werbetrommel: Oliver Bierhoff verspricht für das Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Köln gegen Rumänien unabhängig von der Besetzung der DFB-Auswahl im Gegensatz zum misslungenen Test vor einem halben Jahr gegen Dänemark eine große Party. "Wir erwarten gerade in Köln eine riesige Stimmung, denn wir wollen den Fans ein tolles Spiel bieten", sagte der ehemalige Nationalmannschaftskapitän.

Gerade die jungen Spieler "brennen auf das Spiel". Zudem habe der Trainerstab diesmal bis auf den grippekranken Mario Gomez keinen Spieler nach Hause geschickt. "Es lohnt sich zu kommen", erklärte Bierhoff und warb nachdrücklich für das Match, für das noch mehr als 5.000 der insgesamt 46.000 Tickets zur Verfügung standen.

Im März hatte Bundestrainer Joachim Löw die Fans in Duisburg verärgert, als er seine Stars nach dem 2:1 in der EM-Qualifikation in Tschechien nach Hause entlassen und mit einer "Bubi-Auswahl" beim 0:1 gegen Dänemark seine bislang einzige Niederlage als Bundestrainer kassiert hatte.

"Für uns ist das Spiel gegen Rumänien sehr wichtig, auch wenn wir natürlich hinsichtlich der nächsten Qualifikationsspiele in Irland und gegen Tschechien einigen Spielern eine Chance geben wollen, die in Cardiff nicht gespielt haben", kündigte Löw zwei Tage nach dem 2:0 in der EM-Qualifikation in Wales an. Als Bonbon für das Publikum, das vor dem Match von den Kölner Hitlieferanten Höhner angeheizt werden soll, werden die "kölschen Jungs" Lukas Podolski und Patrick Helmes wohl von Beginn an im Sturm spielen. "Die beiden haben im Training bewiesen, dass sie auf dieses Spiel heiß sind. Zudem sind es zwei Strahlemänner auf dem Platz", sagte Bierhoff.

"Ich will voll angreifen", berichtete dann auch der frühere FC-Kapitän und heutige Münchner Lukas Podolski, der nach seiner langen Verletzung bereits in Wales ein 18-minütiges Comeback gegeben hatte. Und auch Lokalmatador Helmes will in seinem vierten Länderspiel beweisen, dass er als Zweitligaspieler zu Höherem berufen ist: "Ich will eine gute Leistung zeigen, denn ich möchte unbedingt noch mit auf den EM-Zug aufspringen."

Im Mittelfeld dürfte erneut Bastian Schweinsteiger die Fäden ziehen, der gegen die Rumänen aber Unterstützung vom in Wales gesperrten Bernd Schneider, der wohl in seinem 80. Länderspiel auch wieder die Kapitänsbinde übernimmt, erhält. "Mit seiner Erfahrung und seiner Kreativität ist er ein ganz wichtiger Spieler für uns", betonte Bierhoff.

Fraglich für die Begegnung ist der Schalker Christian Pander, der an einer Prellung am linken Oberschenkel laboriert und beim Training ebenso fehlte wie Torhüter Jens Lehmann, der nach wie vor über leichte Ellbogenbeschwerden klagt. Der England-Legionär war für das Match gegen die Osteuropäer ohnehin nicht vorgesehen, da jeweils Timo Hildebrand und Robert Enke eine Hälfte zwischen den Pfosten stehen sollen.

Der ehemalige Stuttgarter Hildebrand hat allerdings keine guten Erinnerungen an Rumänien. Im April 2004 feierte er ausgerechnet beim 1:5 in Bukarest sein Debüt in der Nationalmannschaft, als er nach der Pause für Oliver Kahn eingewechselt wurde, der bereits im ersten Durchgang vier Treffer kassiert hatte."

Entsprechend warnte Bierhoff vor dem Gegner: "Wir haben damals gesehen, wie stark diese Mannschaft ist. Auch jetzt haben wir viel Respekt, schließlich spielen sie eine tolle EM-Qualifikation." Gegen die formstarken Rumänen, die in Minsk gegen Weißrussland zu einem 3:1-Sieg kamen und in der EM-Qualifikation mit 20 Punkten aus acht Spielen in ihrer Gruppe noch vor den Niederlanden rangieren, ist also höchste Konzentration angesagt.

Nicht nur deshalb konnten die Nationalspieler auf freiwilliger Basis an Yoga-Übungen teilnehmen, die laut Bierhoff nicht nur für die Entspannung, sondern auch für den Fußball wichtige Bewegungsabläufe gut sind. Schweinsteiger, Podolski, Mertesacker, Kevin Kuranyi, Bernd Schneider und Stefan Kießling, der nicht zum offiziellen Aufgebot zählt, konnten dieses Angebot nicht nutzen.

Dieses Sextett war mit Dreharbeiten für einen neuen Werbespot von DFB-Ausrüster adidas beschäftigt, der auf dem hermetisch abgeschirmten Gelände des Schlosshotels Lerbach in Bergisch Gladbach für die EM gedreht wurde.

Bei der vier Millionen Euro teuren Produktion wurden auch erstmals die neuen EM-Trikots gezeigt, die offiziell erst am 21. November im Rahmen des letzten EM-Qualifikationsspiels gegen Wales in Frankfurt/Main präsentiert werden sollen. Auffällig auf dem traditionell weißen Heimshirt ist ein dicker Brustring in den Landesfarben schwarz-rot-gold. Auf diesem Streifen befindet sich auch der Bundesadler, der weiß auf schwarzem Hintergrund angebracht ist.

Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung gegen Rumänien: 12 Hildebrand - 3 Arne Friedrich, 24 Manuel Friedrich, 17 Metzelder, 2 Jansen - 19 Schneider, 38 Rolfes, 7 Schweinsteiger, 15 Hitzlsperger - 11 Helmes, 20 Podolski

Von Jürgen Zelustek und Marc Schmidt, sid

Quelle: ntv.de

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