Auch deutsches Fechten reagiert Polen sagen Weltcup wegen Russen-Startrecht ab
05.04.2023, 23:08 Uhr
Die Rückkehr von russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern sorgt weiter für reichlich Wirbel.
(Foto: dpa)
Der polnische Fechtverband sagt eine Weltcup-Veranstaltung wegen der möglichen Teilnahme von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus ab. "So kann es nicht weitergehen", schimpft Giorgio Scarso, Präsident des europäischen Fecht-Verbandes EFC.
Aus Protest gegen die Wiederzulassung von Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus verzichtet der polnische Fechtverband auf die Ausrichtung des für April vorgesehenen Weltcupturniers in Posen. Die Konkurrenz im Damen-Florett gehörte auch zur Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. "Wir können das Turnier unter den vom Weltverband vorgegebenen Bedingungen nicht durchführen", teilte Verbands-Vizepräsident Adam Konopka der französischen Nachrichtenagentur AFPmit.
Der Weltverband FIE hatte beschlossen, russische und belarussische Athletinnen und Athleten ab April und damit zur Olympia-Qualifikation wieder zuzulassen. Später gab auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) die generelle Empfehlung aus, Sportlerinnen und Sportlern aus den beiden Ländern unter Bedingungen die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen wieder zu ermöglichen. Eine Empfehlung, die die Sportwelt und ihre Verbände in zwei große Lager spaltet. Neben reichlich Empörung gab es auch teilweise große Zustimmung.
Vor Polen hatten auch Deutschland und Frankreich bereits auf die Austragung von Weltcupturnieren verzichtet. Der französische Verband gab den Degen-Weltcup in Saint-Maur-des-Fosses (19. bis 21. Mai) zurück. Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) hatte Mitte März beschlossen, den Frauenflorett-Weltcup im Mai in Tauberbischofsheim nicht durchzuführen. "So kann es nicht weitergehen", sagte Giorgio Scarso, Präsident des europäischen Fecht-Verbandes EFC: "Es wirft Fragen auf, wenn Verbände wie Deutschland, Frankreich und Polen, die die Geschichte des Fechtens geschrieben haben, Wettkämpfe absagen."
Quelle: ntv.de, tno/sid