Sport

"Königin" bittet zum Showdown Politt donnert mit Hoffnungen durch die Hölle

Nils Politt rechnet sich in der "Hölle des Nordens" etwas aus.

Nils Politt rechnet sich in der "Hölle des Nordens" etwas aus.

(Foto: IMAGO/Panoramic International)

Paris-Roubaix ist eine brutale Härteprüfung für Mensch und Material. Die deutschen Radsport-Hoffnungen in der "Hölle des Nordens" ruhen vor allem auf Nils Politt. Nach 256,6 Kilometern wird der Sieger im Velodrom von Roubaix gekürt, 54,5 davon führen über das berüchtigte Kopfsteinpflaster.

Die "Hölle des Nordens" empfing Nils Politt mit all ihren Schrecken. Dauerregen verwandelte das raue Kopfsteinpflaster im Norden Frankreichs in eine rutschige Matschpiste, als sich der deutsche Radprofi durch seine ersten Trainingskilometer vor der 120. Ausgabe von Paris-Roubaix kämpfte. Die Vorfreude auf einen der Saisonhöhepunkte verging Politt trotzdem nicht. "Es ist ein ganz besonderes Rennen und macht extrem viel Spaß", sagte Politt vor der "Königin der Klassiker" an diesem Sonntag.

Nach 256,6 Kilometern wird der Sieger im Velodrom von Roubaix gekürt, 54,5 Kilometer davon führen über das berüchtigte Kopfsteinpflaster, das das Rennen zu einer besonderen Tortur macht. Politt glaubt an seine Chance. Dass sich das Wetter bessern soll, kommt ihm entgegen. "Roubaix ist gefährlich genug. Ich bin froh, dass es trocken bleiben soll", sagte Politt.

"Danach tun dir die Fingergelenke weh"

Paris-Roubaix, ein Rennen voller Legenden. Die Tour de France zieht ihren Mythos aus Anstiegen wie Alpe d'Huez oder dem Col du Tourmalet. Die Helden von Paris-Roubaix werden auf holprigen Feldwegen geboren: Mons-en-Pévèle, Carrefour de l'Arbre, Trouée d'Arenberg - die schwersten der 29 Pavé-Sektoren sind ein extremer Härtetest für Mensch und Material. "Nach meinem ersten Roubaix hatte ich extrem viele Blasen an den Händen. Am Tag danach tun dir die Fingergelenke weh", sagte Politt.

Kein Streckenabschnitt ist so gefürchtet wie die enge Schneise durch den Wald von Arenberg. "Man erreicht das Pflaster mit 60 Kilometern pro Stunde. Dann merkt man erst, wie man durchgeschüttelt wird", sagte Politt über die 2,3 Kilometer lange Rumpelpiste, die keinen Fehler verzeiht: "Es ist dort wie ein Finale. Jeder weiß, dass er dort vorne sein muss. Die Positionierung ist ganz wichtig." Das gilt allgemein für alle Pavé-Passagen. Ein Sturz, ein Defekt - und die Chance auf die Pflastersteintrophäe ist so gut wie verloren. Die Hölle des Nordens, sie steckt voller Fallen. "Es kann alles passieren", sagte Politt.

"Es sind keine Berge im Weg"

Elf verschiedene Sieger hat es in den vergangenen elf Jahren gegeben, auch das zeugt von den Unwägbarkeiten des Rad-Spektakels. Vor vier Jahren wäre Politt fast auf John Degenkolb gefolgt, der 2015 triumphiert hatte. Der Kölner vom Team Bora-hansgrohe musste sich damals mit dem undankbaren zweiten Platz abfinden.

Mehr zum Thema

Nun richten sich die Augen vor allem auf Wout van Aert und Mathieu van der Poel, die dominanten Fahrer des Frühjahrs. Der Belgier van Aert bildet nach der Enttäuschung bei der Flandern-Rundfahrt im Team Jumbo-Visma ein starkes Gespann mit Vorjahressieger Dylan van Baarle. Sanremo-Sieger van der Poel greift in Bestform nach dem Premierensieg in Roubaix.

Politt hält das Duo dennoch für schlagbar. "Es wird auf jeden Fall schwerer für sie, das Rennen zu dominieren", sagte Politt: "Es sind keine Berge im Weg, an denen gerade Mathieu oder Wout ihre Stärken haben. Es gibt genug Fahrer, die bei Roubaix mitfahren können." Nils Politt zählt dazu.

Quelle: ntv.de, tno/sid

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen