Harte Arbeit, karge Löhne Prekäre Bedingungen für Trainer
23.09.2008, 12:03 UhrDer deutsche Spitzensport hat ein Trainerproblem. Zu diesem Schluss kommen zwei mehrjährige vom Bonner Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Auftrag gegebene Studien. Die größten Probleme sind schlechte Bezahlungen, mangelhafte Vertrags- und Arbeitsbedingungen, fehlende Nachwuchsförderung sowie durch hohe bürokratische Arbeitsbelastung fehlende Zeit für Weiterbildung. "Die Studien legen den Finger in die Wunde", sagte der für Sport zuständige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in Berlin.
Ein Viertel aller deutschen Trainer im olympischen Hochleistungssport arbeitet auf Honorarbasis, davon verdient die Hälfte weniger als 400 Euro im Monat und muss nebenher noch anderen Jobs nachgehen. 50 Prozent der angestellten Trainer bekommen weniger als 3000 Euro brutto im Monat.
Angesichts dieser Zahlen meinte DOSB-Präsident Thomas Bach: "Man darf sich nicht den Blick von der Fußball-Bundesliga verstellen lassen. Das Gehaltsgefüge bei den Trainern der deutschen Olympia-Mannschaft ist nicht erfreulich. Hier besteht dringender Verbesserungsbedarf." Die Trainerfrage sei eine zentrale im Hochleistungssport und müsse besser gelöst werden. "Ohne Weltklassetrainer bekommen wir keine Weltklasseathleten", sagte Bach.
Die Studien standen unter der Fragestellung: Wie können die Arbeitsbedingungen der deutschen Trainer im olympischen Spitzensport verbessert werden? Prof. Helmut Digel und Prof. Ansgar Thiel beschäftigten sich mit dem Berufsfeld und befragten dazu 1812 Trainer sowie 616 Funktionäre.
Prof. Manfred Muckenhaupt, der wie seine beiden Kollegen von der Universität Tübingen ist, untersuchte die Informationsversorgung von Trainern und wertete dafür Tagebücher aus und führte leitfadengestützte Experteninterviews.
Quelle: ntv.de