Strelow knapp am Podest vorbeiPreuß erfüllt Olympia-Norm und kündigt Weihnachts-Isolation an

Die Gesundheit macht Franziska Preuß immer wieder zu schaffen, deshalb verzichtet der Biathlon-Star auch an Weihnachten auf größere Zusammenkünfte. Zuvor löst sie noch ihr OIympia-Ticket und kann nun alles auf die Winterspiele ausrichten. Die DSV-Männer rehabilitieren sich nach ihrem Schieß-Debakel.
Franziska Preuß startete nach ihrem besten Ergebnis des Winters mit positiven Gefühlen im Gepäck in die Weihnachtspause. "Es war ein sehr gutes Rennen", freute sich die Gesamtweltcupsiegerin im ZDF nach ihrem sechsten Platz im Massenstart von Le Grand Bornand. Während sich die Bayerin über die eigene aufsteigende Form und die gesicherte Olympia-Norm für das Saison-Highlight in Italien freute, schrammte Justus Strelow bei den Biathleten als Vierter im letzten Rennen des Jahres nur knapp am Podest vorbei.
Preuß legte nach ihrem elften Platz in der Verfolgung am Samstag zum Abschluss in Frankreich noch einen drauf, zeigte sich dabei mit nur einer Strafrunde auch wieder stabil am Schießstand. "Ich wäre nicht an den Start gegangen, wenn ich mich nicht bereit dafür gefühlt hätte", sagte Preuß mit Blick auf ihre Krankheitspause: "Ich habe mich schon belastbar gefühlt. Aber dass es in jedem Rennen besser wird, konnte man nach sowas nicht erwarten."
Von daher sei sie nun "sehr froh, diese Olympia-Norm abhaken zu können", erklärte Preuß, die im Massenstart 18 Sekunden hinter Siegerin Maren Kirkeeide (1 Strafrunde) aus Norwegen lag: "Das war schon ein bisschen im Hinterkopf, das vor Weihnachten noch zu schaffen." Normalerweise sollte das "easy machbar sein, man will ja bei Olympia nicht nur dabei sein, man hat auch seine Ansprüche", sagte Preuß, dennoch sei es "schon so ein Nervenkitzel".
Strelow ärgert sich und ist trotzdem zufrieden
Auch ihre Teamkolleginnen Vanessa Voigt als Siebte (1 Strafrunde/+19,6 Sekunden) und Anna Weidel auf Platz zehn (2/+20,3) überzeugten im letzten Rennen und sorgten so für ein starkes deutsches Mannschaftsergebnis. Damit können die DSV-Frauen um Preuß mit frischem Rückenwind in die Festtage starten - die bei der 31-Jährigen aber "sehr unspektakulär" aussehen werden. "Ich werde mich mehr oder weniger isolieren. Ich habe zum Glück einen Partner, der das versteht", sagte Preuß. Das Training stehe "an Position eins, dass man dann stabil durch den Januar und Februar kommt."
Im neuen Jahr geht es direkt los mit dem Heimspiel-Doppelpack in Oberhof und Ruhpolding, wenige Wochen später warten dann bereits die olympischen Rennen in Antholz. Im zweiten Trimester wird auch Strelow mit neuem Selbstvertrauen an den Start gehen. Einen Tag nach dem Schießdebakel am Samstag in der Verfolgung, in der sich das DSV-Team unglaubliche 27 Patzer geleistet hatte, verlor der nun fehlerfreie 28-Jährige (+21,8 Sekunden) erst auf der Zielgeraden Platz drei an Vetle Sjaastad Christiansen aus Norwegen (2/+21,3).
"Wenn ich mir die letzten Tagen und Wochen anschaue, ist es keine Schande, wenn ich erst auf der Ziellinie überholt werde", sagte Strelow beim Erfolg des Italieners Tommaso Giacomel (1): "Es ist natürlich bitter, ich habe gekämpft bis zum Schluss. Es ist ärgerlich, aber mit dem Ergebnis bin ich zufrieden."
Das restliche DSV-Team hatte derweil wie im Jagdrennen wieder große Probleme mit dem Gewehr. "Am Schießstand geht die Tür regelmäßig auf, aber wir müssen auch durchgehen", hatte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling vor dem Massenstart betont: "Wir lassen zu viele Chancen liegen."