"Ein verdammt geiler Sprung" Prevc wird zum ersten 250-Meter-Mann
14.02.2015, 18:35 Uhr
Der Slowene Peter Prevc sprang auf dem Monsterbakken in die Geschichtsbücher.
(Foto: AP)
Seinen Platz in den Geschichtsbüchern hat der Slowene Peter Prevc ab sofort sicher. Auf dem Monsterbakken im norwegischen Vikersund glückt ihm mit einem Satz auf 250 Meter ein neuer Fabel-Weltrekord im Skifliegen.
Als Peter Prevc mit dem ersten 250-Meter-Flug der Geschichte die magische Grenze im Skispringen geknackt hatte, spendete auch Weltmeister Severin Freund trotz des knapp verpassten Podestplatzes begeistert Beifall. "Das war ein verdammt geiler Sprung. Den so weit zu ziehen, ist extrem. Diese Weite haben nicht wahnsinnig viele Leute für möglich gehalten", sagte Freund in der ARD über den Weltrekord des Slowenen beim Skiflug-Weltcup auf dem Monsterbakken in Vikersund.
Prevc verbesserte damit den vier Jahre alten Weltrekord des Norwegers Johan Remen Evensen um 3,5 Meter und sicherte sich souverän den Sieg. "Es war fantastisch. Ich kann noch gar nicht glauben, was hier passiert ist", erklärte Prevc, der von seinen Teamkollegen auf Schultern durch den Innenraum getragen und von den Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Zweiter wurde der Norweger Anders Fannemel, der sich trotz Superweiten von 236 und 238,5 Metern um 14,5 Punkte geschlagen geben musste.
Altmeister Noriaki Kasai aus Japan landete auf Rang drei. Für Freund blieb nur der undankbare vierte Platz. "Vielleicht komme ich auch einmal in den Genuss, soweit zu fliegen. Morgen werde ich auf jeden Fall wieder angreifen", sagte der Bayer. Nach der Gewichtspanne in Titisee-Neustadt, wo Freund das zulässige Gewicht für seine Skilänge um 100 Gramm unterschritten hatte und disqualifiziert wurde, ging er auf Nummer sicher und legte sich ein kleines Polster zu. "Ich war Pizza essen", berichtete Freund mit einem verschmitzten Lächeln.
Vielleicht war es eine zu viel, denn im ersten Durchgang drückte es den Weltmeister schon nach 210 Metern zu Boden. Damit verspielte er alle Siegchancen, denn Prevc legte mit 237,5 Metern einen blitzsauberen Flug hin und schon zur Halbzeit gut 34 Punkte zwischen sich und Freund. Freund packte im Finale mit 219,5 Metern zwar noch etwas drauf, doch für eine Hauptrolle bei der grandiosen Flugshow von Prevc reichte dies bei weitem nicht.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa