Sport

Nach Randalen in Stendal Rädelsführer in Haft

Zwei Tage nach den schweren Ausschreitungen von Anhängern des Fußball-Zweitligisten Hansa Rostock auf dem Stendaler Bahnhof sitzt einer der Rädelsführer in Untersuchungshaft. Es handle sich um einen 40-jährigen Mann aus Wismar, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stendal mit. Bei den rund zweistündigen Ausschreitungen auf dem Bahnsteig waren am Sonntag 18 Polizisten verletzt worden.

Details über den entstandenen Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro waren zunächst nicht bekannt. Fünf Einsatzfahrzeuge der Polizei brannten aus oder wurden durch Steinwurf beschädigt. Ein konkretes Angebot des FC Hansa Rostock, über Spenden- und Hilfsaktionen den Schaden wieder gut zu machen, lag der Bahn vorerst nicht vor. Der Vereinsvorsitzende Manfred Wimmer hatte sich von den schweren Ausschreitungen der Fans distanziert und eine lückenlose Aufklärung gefordert.

Allerdings erklärte der Hansa-Fanbeirat, für die Schäden aufkommen zu wollen Neben der Beteiligung an den Instandsetzungsarbeiten und einer Spendenaktion für die Wiederbeschaffung eines Fahrstuhls für Rollstuhlfahrer kündigte die Fan-Vereinigung der Rostocker an, tatkräftig bei der Verhängung bundesweiter Stadionverbote und von Vereinsausschlüssen für die Randalierer mitwirken zu wollen.

Alkoholverbot gefordert

Die Krawalle waren ausgebrochen, als die per Zug anreisenden Hansa-Anhänger kurz vor Erreichen des Umsteigebahnhofs Stendal von der wetterbedingten Absage des Auswärtsspiels bei Eintracht Braunschweig erfuhren. Von den rund 450 angereisten Fans waren nach Angaben eines Polizeisprechers etwa 150 gewalttätig. Diese griffen die ursprünglich nur zur Beobachtung des Umsteigeprozesses eingesetzten Polizisten an. Daraufhin rief die Polizei mehrere Hundertschaften zusammen, auch aus Berlin und Niedersachsen.

Als Konsequenz aus den Vorfällen hat sich die Gewerkschaft der Polizei für ein Alkoholverbot in Zügen und Bahnanlagen ausgesprochen. "Betrunkene Fahrgäste sind konsequent von jeglicher Beförderung auszuschließen", sagte Josef Scheuring, Vorsitzender des Gewerkschaftsbereichs Bundespolizei.

Quelle: ntv.de

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