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Nach Hamiltons Horror-Crash Räikkönen auf der Pole

Silberpfeil-Pilot Lewis Hamilton hat seinen ersten schweren Unfall in der Formel 1 so gut wie unbeschadet überstanden, doch um die Starterlaubnis für den Großen Preis von Europa muss der WM-Spitzenreiter bis kurz vor dem Rennen zittern. Grünes Licht muss erst noch der Arzt des Internationalen Automobilverbandes FIA, Garry Hartstein, geben.

Nach seinem Unfall im künftigen "Schumacher-S" beim Qualifikationssieg von Ferrari-Verfolger Kimi Räikkönen war Hamilton ins Bundeswehrkrankenhaus nach Koblenz gebracht worden. "Ich bin absolut in Ordnung. Ich bin glücklich, dass alles okay ist und ich hoffe wirklich, dass ich das Rennen fahren kann", wurde der 22-Jährige von seinem Rennstall in einer Mitteilung zitiert.

McLaren-Teamchef Ron Dennis nahm seinen sportlichen Ziehsohn am Drehkreuz freudig in Empfang und ging mit ihm ins Silberpfeilheim. Er geht vom Start des Überfliegers aus. Allerdings hatten die FIA-Ärzte den Polen Robert Kubica nach dessen Unfall beim Großen Preis von Kanada in Montral ein Startverbot für den nächsten Grand Prix in den USA erteilt. Kubicas Unfall war jedoch noch um einiges heftiger, der Pole hatte sich mehrfach überschlagen.

Heidfeld wird Vierter

Für Fernando Alonso, der sich den zweiten Startrang neben dem zuletzt zwei Mal siegreichen Verfolger Räikkönen sicherte, geriet das sportliche Geschehen erst einmal in den Hintergrund. "Ich denke, Lewis ist in Ordnung, das ist die beste Nachricht der Qualifikation", sagte der Spanier. Rang drei ging an Felipe Massa aus Brasilien im zweiten Ferrari.

Als Vierter startet Nick Heidfeld im BMW-Sauber in das Rennen. Zuvor wird der Mönchengladbacher allerdings einen Kurz-Tripp zu seiner Familie in die Schweiz unternehmen. Der 30-Jährige war wenige Stunden vor der Qualifikation zum zweiten Mal Vater -Sohn Joda -geworden.

Einen leichten Aufwärtstrend zeigte Ralf Schumacher aus Kerpen. Der Toyota-Pilot schaffte Rang neun. Nicht in die Top Ten kam indes Williams-Pilot Nico Rosberg aus Wiesbaden als Elfter. Das Spyker-Duo Adrian Sutil (Gräfelfing) und Markus Winkelhock (Berglen-Steinach) bildet voraussichtlich die letzte Startreihe.

Defekter Schlagschrauber

Grund des Hamilton-Unfalls, der Erinnerungen an den Crash von Michael Schumacher 1999 in Silverstone wach werden ließ, war ein defekter Schlagschrauber. Das rechte Vorderrad war nicht richtig montiert und vibrierte, die Felge brach und der Reifen wurde aufgeschlitzt. Ausgerechnet im künftigen "Schumacher-S" krachte Hamilton in den Reifenstapel.

"Ich hoffe, dass ihm nichts Schlimmes passiert ist", drückte Rekordweltmeister Schumacher, der den Ort des Unglücks kurz vor dem Rennen einweihen soll, gleich nach dem Unfall die Daumen. Schumacher hatte sich bei seinem Unfall in Hamiltons Heimat England seinerzeit Unterschenkelbrüche zugezogen.

Hamilton bleibt in Führung

Sollte Hamilton von den Ärzten noch aus dem Verkehr gezogen werden, darf McLaren-Mercedes voraussichtlich nur mit Alonso an den Start des 10. WM-Laufs gehen. Doch selbst dann könnte Hamilton die WM-Führung nicht verlieren. Der Brite führt in der Fahrerwertung nach neun Rennen mit 70 Punkten. Teamkollege Alonso ist Zweiter mit zwölf Punkten Rückstand. Dahinter rangieren die beiden Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen (52/Finnland) und Felipe Massa (Brasilien/51).

Jens Marx, dpa

Quelle: ntv.de

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