Sport

Kampf um große Kristallkugel Raich und Schild straucheln

Beim spannenden Endspurt um den Gesamtweltcup der alpinen Ski-Rennläufer sind die bisherigen Spitzenreiter auf den letzten Metern schwer ins Straucheln geraten. Mit einer "Nullnummer" im jeweils vorletzten Rennen der Saison verspielten der Österreicher Benjamin Raich und seine Lebensgefährtin Marlies Schild beim Finale des Weltcups im Schweizer Lenzerheide ihre guten Ausgangspositionen im Kampf um die große Kristallkugel. Als Spitzenreiter gehen nun Aksel Lund Svindal (Norwegen) und Schilds Teamkollegin Nicole Hosp in die entscheidenden Rennen am Sonntag.

Raich schied im Riesenslalom im ersten Lauf aus und verlor damit bereits seinen Weltcup-Titel in dieser Disziplin an Svindal: Der Norweger gewann auch das dritte Rennen in Lenzerheide nach der Abfahrt und dem Super-G. Mit einem Vorsprung von 0,22 Sekunden vor Massimiliano Blardone aus Italien sowie Bode Miller (USA) holte sich der Doppelweltmeister von Are nach der kleinen Weltcupkugel für die Kombination nun auch die Trophäe für den besten Riesenslalomläufer dieses Winters. In den Slalom am Sonntag geht er mit einem Vorsprung von 97 Punkten auf Raich.

Raich schien nach seinem Fehler im Riesenslalom erst mal am Boden zerstört. "Ich spüre eine gewisse Leere in mir", bekannte der Tiroler und ergänzte: "Es schaut sehr gut aus für Svindal, das muss man schon zugeben. Aber ich gebe mich nicht geschlagen." Um Svindal noch abzufangen, muss der Österreicher das letzte Rennen der Saison auf jeden Fall gewinnen und zugleich hoffen, das der Norweger nicht unter die ersten 15 kommt -beim Weltcupfinale gibt es ab Rang 16 keine Punkte mehr.

Einen Führungswechsel gab es auch bei den Frauen. Nicole Hosp gewann den Slalom vor Anja Pärson (Schweden) und Veronika Zuzulova (Slowakei) und liegt vor dem abschließenden Riesenslalom plötzlich 30 Punkte vor Marlies Schild. Die Seriensiegerin, die sieben der bisherigen acht Slaloms und die Disziplinwertung gewonnen hatte, kam nach einem schweren Fehler im zweiten Lauf nicht in die Punkteränge. Hosp kann am Sonntag auch die Riesenslalom-Wertung gewinnen.

Verheißungsvoll geht der Winter für Maria Riesch zu Ende. Von den bisher sieben Top-Ten-Platzierungen erreichte sie immerhin drei beim Finale. Im letzten Slalom belegte die 22-Jährige Rang zehn und erreichte zudem ihr bestes Saisonresultat in dieser Disziplin. "Ich bin sehr zufrieden", sagte die Partenkirchenerin aus gutem Grund: In der Weltrangliste fuhr sie so weit nach vorne, dass sie im kommenden Winter im Slalom unmittelbar nach den Spitzenläuferinnen der ersten Startgruppe antreten darf.

Annemarie Gerg dagegen ist noch unschlüssig, ob sie in der kommenden Saison noch zu dieser Spitzengruppe gehört. "So kann es nicht weitergehen", betonte die Lenggrieserin -weniger weges ihres erneuten Ausscheidens, sondern angesichts ihrer anhaltenden Probleme mit dem linken Knie. "Ich stehe ohne Vertrauen am Start", bekannte die 31-Jährige, die in diesem Winter mit Rang zwei in Val d'Isere das beste Resultat ihrer Karriere erreichte. Gut möglich, dass der Slalom in Lenzerheide das letzte Rennen ihrer Laufbahn war.

Wiederkommen will auf jeden Fall Monika Bergmann-Schmuderer (Lam). Sie beendete das Finale auf Rang 13 und war damit erkennbar unzufrieden. Ihre Saison sei nicht schlecht gewesen, sagte sie, im gleichen Atemzug stellte sie allerdings auch enttäuscht fest: "Ich bin nie aufs Podest gefahren." Auch bei der WM hatte sie als Sechste das "Stockerl" verfehlt -war aber immerhin beste Deutsche.

Quelle: ntv.de

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