O wie schön ist Südafrika Rallye Dakar will bleiben
28.01.2009, 16:21 UhrDie Rallye Dakar soll nach der Premiere 2009 im kommenden Jahr wohl wieder in Südamerika stattfinden. Südamerika sei eine "Entdeckung" gewesen, und es gebe "gute Möglichkeiten", dass das traditionsreiche Rennen Anfang 2010 erneut in Argentinien und Chile über die Bühne gehe, teilten die Veranstalter der Rallye in Madrid mit.
"Es ist noch zu früh, nach Afrika zurückzukehren", räumte der Generaldirektor von Rennorganisator ASO, Yann Le Moenner, in Anspielung auf die terroristischen Drohungen ein. Die Organisatoren erwägen außerdem, das Rennen als eine Art Wanderzirkus in anderen Kontinenten zu organisieren. Die Entscheidung der ASO über 2010 soll schon in den nächsten Wochen bekannt gegen werden. Der siegreiche deutsche Beifahrer Dirk von Zitzewitz hatte bereits die Idee wechselnder Austragungsorte begrüßt. "Darüber sollte man definitiv nachdenken", hatte er gesagt.
Begeisterung an der Strecke
Le Moenner hob in der spanischen Hauptstadt unter anderem die Begeisterung von Hunderttausenden Argentiniern und Chilenen an der Strecke, die Zusammenarbeit zwischen der Regierungen der beiden südamerikanischen Länder sowie die "prächtigen Landschaften" hervor. Man habe die Zahl der Zuschauer auf 500.000 geschätzt. Das Begeisterungniveau sei mit dem der Tour de France vergleichbar, die auch von ASO organisiert wird, sagte der Franzose. Argentinien und Chile wollen auch 2010 die Rallye austragen. "Im nächsten Jahr feiern beide Länder den 200. Jahrestag ihrer Unabhängigkeit, und deshalb ist das wichtig für sie".
Die Rallye Dakar wurde 2008 aufgrund terroristischer Drohungen kurz vor dem Start in Lissabon abgesagt. Die Veranstalter kamen dann auf die Idee, die umstrittene "Wüstenfahrt" drei Jahrzehnte nach der ersten Ausgabe nach Südamerika zu verlegen. "Seinerzeit hat die Dakar dazu gedient, Afrika zu entdecken. Nun ist das auch mit Argentinien und Chile geschehen. Das war eine wahre Entdeckung", meinte Le Moenner. Die Dakar sei ein nomadenartiges Rennen und es gebe "noch zahlreiche Territorien, die man auskundschaften kann".
Zahlreiche Todesopfer
Auch der französische Pilot Stephane Peterhansel, der mit Motorrädern und Autos neunmal die Dakar gewann, sprach sich in Madrid für Südamerika als Veranstaltungsort 2010 aus. "Ich meine, es gibt 80 Prozent Chancen, dass das Rennen wieder in Südamerika stattfindet", sagte Monsieur Dakar. Es handele sich um "um eine sehr schöne" Region, die für die Dakar sehr geeignet sei. In Zukunft solle das Rennen auch nach anderen Kontinenten "auswandern". "Warum nicht Asien, warum nicht der Nahe Osten", fragte er.
Man könne drei Jahre in Südamerika bleiben, dann nach Afrika zurückkehren und irgendwann einmal auch in China fahren. Le Moenner nahm unterdessen zu den zahlreichen Todesopfern Stellung, die Dakar zu einem umstrittenen Spektakel machen. "Dakar ist ein extremes Event, ein gefährliches Rennen", gab er zu.
Quelle: ntv.de