Bochum will Sack zumachen Raus aus dem Fahrstuhl
07.03.2008, 11:51 UhrDie Aufgabe eines Fahrstuhls ist es, Menschen schnell nach oben zu befördern. Steigt man allerdings oben nicht aus, geht es genau so schnell wieder runter. Im Bundesliga-Fahrstuhl, der zwischen erster und zweiter Liga verkehrt, war der VfL Bochum in den letzten Jahren ein häufiger Gast. Dem Aufstieg folgte meist postwendend der Abstieg.
Doch in der vergangenen Saison sind die VfL-Kicker einfach aus dem Fahrstuhl ausgestiegen und beendeten die Spielzeit auf Platz acht. Jetzt hat Bochum schon wieder 29 Punkte angesammelt und es sich im Bundesliga-Mittelfeld bequem gemacht. In Frankfurt will man nun die Abstiegssorgen endgültig loswerden. Doch die Eintracht ist im eigenen Stadion schwer zu schlagen: Erst zwei Mal setzte es für die Hessen in dieser Saison eine Heimniederlage.
Auch bei Aufsteiger Karlsruhe hat man für das Ziel "Klassenerhalt" nur ein müdes Lächeln übrig. Der KSC hat inzwischen mehr Punkte als Schalke und blickt daher auch der anstehenden Dienstreise nach München gelassen entgegen. Bayern will in der heimischen Allianz-Arena endlich mal wieder gewinnen, denn die vergangenen drei Heimspiele endeten allesamt mit einer enttäuschenden Punkteteilung.
Trotzdem sind die Münchener klar auf Meisterschaftskurs. Seit dem ersten Spieltag sind sie Tabellenführer und sehen auch keinen Grund, den Platz an der Sonne zu räumen. Vor allem nicht seit Franck Ribry seine Verletzung auskuriert hat und den bayrischen Mittelfeldmotor wieder mit genialen Ideen betankt. Gegen Schalke schoss er Miroslav Klose einfach so hart an, dass der gar nicht anders konnte, als nach 647 torlosen Minuten endlich seinen zehnten Saisontreffer zu erzielen.
Die Koproduktion von Ribry und Klose verschaffte dem Schalker Trainer Mirko Slomka eine weitere ungemütliche Woche. Vor dem glücklichen Weiterkommen in der Champions League waren auf Schalke die Rufe nach einem neuen Trainer unüberhörbar. Doch Slomka kennt die ganze Prozedur schon zu Genüge. Seit seinem Dienstantritt 2006 stand er bereits mehrfach kurz vor dem Rauswurf, fand jedoch immer wieder ein Mittel, um den eigenen Arbeitsplatz zu sichern.
Diesmal soll das Mittel Arminia Bielefeld heißen, und es scheint hochwirksam zu sein. Denn auf Bielefelds Bank sitzt ein Trainer, der noch stärker unter Druck steht. Michael Frontzeck führt die Arminia seit Wochen von Niederlage zu Niederlage und wird nicht müde, nach jedem Spiel die guten Ansätze zu loben. Für die Abwehr der Arminen findet aber selbst Frontzeck keine lobenden Worte. 45 Gegentore zeugen von absoluter Überforderung. Im Spiel gegen Schalke geht es also um den Trainerkopf. Auf beiden Seiten.
Malte Buhse, Sportjournalist und begeisterter Hobbykicker, wirft für n-tv.de jeden Freitag einen Blick auf das kommende Bundesligawochenende.
Quelle: ntv.de