Fußball / Alemannia Aachen Razzia wegen "Koffer-Affäre"
19.01.2002, 16:53 UhrDie so genannte "Koffer-Affäre", in die Zweitligist Alemannia-Aachen verwickelt ist, hat einen neuen Höhepunkt erreicht. In einer Groß-Razzia nahm die Staatsanwaltschaft Aachen drei Personen in Gewahrsam und beschlagnahmte zahlreiche Akten. Es geht um den Verdacht der Untreue, des Betruges und der Urkundenfälschung.
Bei den Festgenommenen soll es sich um den Spieler Mark Rudan, den Spielervermittler Hans Hägele und den ehemaligen Schatzmeister Bernd Krings handeln. Gegen zwei weitere Personen wurde Haftbefehl erlassen. Ebenso wurden neben der Geschäftstelle auch eine Wohnung und ein Steuerberaterbüro durchsucht.
Anlass für die ganze Affäre ist der Transfer des australischen Abwehrspielers Mark Rudan zur Alemannia. Dieser war ablösefrei von Nothern Spirit Sydney zum Tivoli gewechselt. Trotzdem hatte die Vereinsführung einem vermeintlichen Vertreter des Clubs, der sich als Manager Bill Collins ausgeben hatte, einen Koffer mit 290.000 Mark übergeben. Dieses Geld ist allerdings nie beim australischen Verein angekommen.
Daraufhin war das gesamte Präsidium, bestehend aus Präsident Hans Bay, Vize Manfred Grandt und Bernd Krings, zurückgetreten und hatte die Amtsgeschäfte einem Notvorstand überlassen. Dieser hat inzwischen einen Sonderwirtschaftsprüfer mit der Untersuchung des Transfers beauftragt.
Im Rahmen der Ermittlungen im "Fall Rudan" wird auch der Transfer von Goran Lozanovski im Sommer 2001 untersucht. Der Mittelfeldspieler war ebenfalls aus Australien nach Aachen gewechselt.
Quelle: ntv.de