Fünf Punktspiele in Folge hat Real Madrid zuletzt gewonnen. Für Begeisterung sorgt diese Erfolgsserie unter den Anhängern der "Königlichen" aber keinesfalls. Bei Reals 1:0-Erfolg am Sonntagabend über Deportivo La Corua wurden angesichts der wenig spektakulären Spielweise im Publikum zeitweise Pfiffe für die eigene Elf laut. Das Sportblatt "Marca" titelte anschließend: "Real ist unschlagbar, aber langweilig."

Seit der Entlassung des deutschen Trainers Bernd Schuster gewann Real unter Nachfolger Juande Ramos fünf Punktspiele in Serie. Nur Ramos' Debüt, das Duell mit Erzrivale und Tabellenführer FC Barcelona, ging verloren.

Metzelder auf der Bank

Beim 1:0 gegen La Corua erzielte wieder einmal Ral (39. Minute) das Siegtor. Dem Kapitän fehlt damit nur noch ein Treffer, um den Rekord des legendären Alfredo di Stfano einzustellen, für den bei Real 307 Pflichtspiel-Tore zu Buche stehen.

Der deutsche Nationalspieler Christoph Metzelder war erneut nur Reservist und kam gar nicht zum Einsatz. Auch der ehemalige HSV-Kapitän Rafael van der Vaart wurde erst nach einer Stunde eingewechselt. Der Niederländer vermochte aber nicht zu überzeugen.

Hohn für Reals Spielweise

Trotz des Sieges herrschte auf den Rängen zeitweise eisiges Schweigen. Ein Teil des Publikums verließ sogar vor dem Abpfiff das Bernabu-Stadion, obwohl die Partie noch längst nicht entschieden war. "Selbst wenn das Spiel drei Tage gedauert hätte, wäre es 1:0 ausgegangen", witzelte der Kolumnist Roberto Palomar nach dem Match. "Sich ein Spiel von Real Madrid anzusehen, ist ungefähr so, als müsste man mit der Schwiegermutter und den Kindern im Auto durch ganz Spanien von Bilbao nach Cdiz (1050 km) fahren."

Allerdings gelang es den Madrilenen, mit 41 Punkten den zweiten Tabellenplatz zu festigen. Denn die Rivalen FC Sevilla (0:2 gegen Racing Santander) und FC Valencia (1:3 bei RCD Mallorca) büßten überraschend Punkte ein und dürften bei der Verfolgung des souveränen Tabellenführers FC Barcelona (53) kaum noch eine Rolle spielen.