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Chancen auf Gold im Wohlfühl-Ort Rebensburg startet mit Medaillenhoffnungen

Viktoria Rebensburg gilt als Medaillenkandidatin bei der WM.

Viktoria Rebensburg gilt als Medaillenkandidatin bei der WM.

(Foto: Andrea Solero/ANSA/dpa)

Erstes Rennen - erste Medaille? Viktoria Rebensburg könnte den deutschen Ski-Rennläufern einen Start nach Maß in die WM in St. Moritz bescheren. Dabei muss sie sich bis zu ihrer Paradedisziplin noch etwas gedulden.

Gäbe es Medaillen für Gelassenheit, Viktoria Rebensburg wäre eine Anwärterin auf Gold. "Ich fühle mich richtig wohl", versichert die beste deutsche Ski-Rennläuferin vor dem ersten Wettbewerb bei der WM in St. Moritz. Und wie sie da im Radkeller im deutschen Mannschaftshotel so auf ihrem Stuhl sitzt, völlig entspannt, lächelnd, locker plaudernd, ist nichts zu erkennen, was für das Gegenteil spräche.

Sie sei mit einem "gelassenen Gefühl" in ihr Auto gestiegen und ins Engadin gefahren, wo sie es "extrem schön" findet - beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche WM. Drei Medaillen wollen, sollen die deutschen Ski-Rennläufer holen, eine wird von Rebensburg erwartet. Cheftrainer Markus Anwander sagt über seine Frauen: "Es ist in jeder Disziplin was drin, speziell für die Vicky." Genau genommen müsste das "speziell" durch ein "nur" ersetzt werden.

Podest ist in Reichweite

Rebensburg hat ihre erste Medaillenchance im Super-G an diesem Dienstag (12 Uhr/ZDF). Favoritin auf Gold ist Lara Gut (Schweiz), doch um Silber und Bronze kann Rebensburg mitfahren, sie hat das Zeug dazu - plus die nötige "gewisse Lockerheit". Sagt sie. Und: Bei der Probe für die Siegerehrung im Zielraum am Montagnachmittag wurde Rebensburg als Vize-Weltmeisterin ausgerufen. Die Lieblingsdisziplin von Rebensburg ist aber der Riesenslalom, da war sie Olympiasiegerin (2010), Olympiadritte (2014) und WM-Zweite vor zwei Jahren in Beaver Creek. Die Leistungen in Abfahrt und Super-G waren zuletzt allerdings so ansprechend, dass eine Podestplatzierung in den Speed-Disziplinen keine Sensation mehr wäre. Rebensburg selbst stapelt tief: "Für mich ist wichtig, dass im Riesenslalom alles passt. Dass ich da bin, wo ich sein will."

Unabhängig davon: "Es wäre nicht schlecht, wenn es gleich im ersten Rennen in die richtige Richtung geht. Ich hätte nichts dagegen, wenn es gleich gut klappt", betont Rebensburg. Es würde dafür sorgen, dass sie gelassen bleiben kann. Woher diese innere Ruhe kommt? Da ist einmal die Erfahrung. Immerhin schon zehn Jahre ist es her, dass Rebensburg ihre erste WM bestritt - 2007 in Åre belegte sie im Riesenslalom nach einem fulminanten zweiten Lauf Rang acht. Bei Weltmeisterschaften war es danach wie verhext - bis 2015.

Diese Silbermedaille nach einer Aufholjagd von Rang elf und vor allem die beiden Olympia-Medaillen erklären, warum DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier über Rebensburg sagt: "Die Vicky ist ein Rennpferd." Heißt: Wenn es drauf ankommt, ist die Chance, dass sie voll da ist, verdammt groß.

Rebensburg selbst weiß, dass sie sich seit der letzten WM weiterentwickelt hat: "Die letzte Saison war von den Punkten her die beste jemals. Ich bin jetzt auch in drei Disziplinen konkurrenzfähig." Was passiert, sollte sie ohne Medaille aus ihrem geliebten St. Moritz abreisen, darüber möchte sie sich im Vorhinein keine Gedanken machen. "Ein vierter oder fünfter Platz ist ein super Ergebnis. Aber klar, bei einer WM zählen im Endeffekt nur Medaillen."

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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