Kobe Bryant küsste das Gold nach der Basketball-Sternstunde immer wieder, Dwayne Wade nahm die Medaille zwischen die Zähne und LeBron James lauschte ergriffen der US-Nationalhymne. Mit einem 118:107 (69:61) über Weltmeister Spanien in einem packenden Finale vor 18.000 Zuschauern in Peking haben die NBA-Stars ihren bei den Olympischen Spielen zuletzt arg ramponierten Ruf kräftig aufpoliert.

"Die Spanier waren unglaublich. Respekt. Aber nun sind die USA zurück an der Spitze", sagte James, der bei der Blamage in Athen mit dem dritten Platz dabei war. Diesmal ging Platz drei an Argentinien, den gestürzten Sieger von 2004.

"Wir haben als Team gespielt. Es ist ein großer Sieg", meinte Bryant. Einen Tag nach seinem 30. Geburtstag erzielte der Superstar der Los Angeles Lakers 20 Punkte. Der mit 27 Zählern als bester Werfer auftrumpfende Wade stellte nach dem Gewinn der 13. Basketball- Goldmedaille durch ein US-Team fest: "Der Moment ist sehr speziell. Es ist großartig, ein Teil dieser Mannschaft zu sein."

Fest steht: Seit dem Auftritt des legendären "Dream Teams" bei den Spielen in Barcelona im Jahr 1992 mit Magic Johnson, Michael Jordan und Larry Bird hat kein US-Mannschaft mehr so überzeugen können wie der als "Redeem Team" zur Wiedergutmachung angetretene Olympiasieger.

Aufstockung angedacht

Sollte das Olympia-Turnier, wie vom Weltverband FIBA gewünscht, 2012 mit 16 statt 12 Mannschaften angepfiffen werden, besteht die große Chance, dass der mit einer Auszeit in der deutschen Nationalmannschaft liebäugelnde Dirk Nowitzki noch einmal dabei ist. "Wenn wir uns noch einmal für Olympia qualifizieren, können wir darüber reden", hatte der 30-Jährige nach dem Olympia-Aus mit Platz zehn gesagt.