Sport

Nach "Tor-Skandal" in der DEL Referees müssen nachsitzen

Nach dem "Tor-Skandal" im 176. rheinischen Derby kocht die Schiedsrichter-Diskussion in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wieder hoch. "Er hat uns verarscht", schimpfte der Düsseldorfer Patrick Reimer, nachdem sein Treffer beim 1:0-Sieg der Kölner Haie gegen die DEG Metro Stars im Penaltyschießen von Referee Christian Oswald nicht anerkannt worden war.

Der Unparteiische hatte nach dem Penalty des DEG-Stürmers bereits abgepfiffen, als der Puck von der Schulter des Kölner Torhüters Travis Scott hochsprang und danach noch über die Linie rutschte. "Das war eine Fehlentscheidung", urteilte auch der DEL-Schiedsrichterbeauftragte Holger Gerstberger: "Solange der Puck noch in Bewegung ist, ist die Situation nicht beendet. Es darf erst dann gepfiffen werden, wenn die Scheibe zum absoluten Stillstand gekommen ist."

Konsequenzen denkbar

Die Düsseldorfer, die mit dem Tor im Penaltyschießen ausgeglichen hätten, forderten von Oswald vehement den Videobeweis. Doch der Schiedsrichter verzichtete darauf - ebenfalls eine Fehlentscheidung. "Auch im Penaltyschießen gibt es die Möglichkeit des Videobeweises", betonte Gerstberger.

Für Oswald könnte sein Fehler noch Konsequenzen haben. "Ich habe noch keine Bilder von der Szene gesehen", sagte Gerstberger: "Erst dann kann ich sagen, was mit dem Schiedsrichter passiert." Eine Denkpause für den Referee ist nicht ausgeschlossen. Die DEG verzichtete auf einen Protest. "Das Geld können wir uns sparen", meinte Manager Lance Nethery: "Das können wir besser einem Kinderheim spenden."

Nachhilfe-Workshops

Oswalds Fehler war bislang kein Einzelfall, im ersten Saisondrittel sorgten die Schiedsrichter schon öfter für Aufregung. Die Iserlohn Roosters beklagten sich über die unterschiedliche Strafenauslegung, fühlten sich zu Unrecht mit zu vielen Spieldauerdisziplinarstrafen belegt. Aufsteiger EHC Wolfsburg sah sich im Niedersachsen-Derby bei den Hannover Scorpions (1:4) gar um zwei Tore betrogen, die Referee Alfred Hascher nicht anerkannte.

"Diese Saison ist bislang nicht nach unseren Vorstellungen gelaufen", gab Gerstberger zu, mit den Leistungen der Unparteiischen ist er nicht zufrieden. Deshalb gibt es Nachhilfe für die DEL-Referees. Bereits am vergangenen Samstag bat er die Hauptschiedsrichter zu einem Workshop nach Berlin, in der nächsten Woche folgt ein weiteres Treffen in München.

von Thomas Lipinski, sid

Quelle: ntv.de

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