Sport

Nach Krawallen in Hamburg Reiseverbot für Rowdys?

Die Spuren der Verwüstung sind beseitigt, doch die Hamburger Randale-Nacht wird den deutschen Profi-Fußball noch länger beschäftigen. Nach dem von schweren Ausschreitungen überschatteten Zweitliga-Nordderby zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock (3:2) erwägt DFB-Präsident Theo Zwanziger ein generelles Reiseverbot für Krawall-Fans.

"Wenn es hilft, muss man es tun", sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der "Bild am Sonntag". Die Gewerkschaft der Polizei ging noch weiter. So forderte GdP-Chef Konrad Freiberg nach den Straßenschlachten auch Partien ohne Publikum. "So extrem muss das möglich sein", sagte er. "Angesichts zunehmender Krawalle im Fußball ist es nur eine Frage der Zeit, dass es Tote gibt."

Diese Einschätzung wies der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn energisch zurück. "Ich möchte nicht von geistiger Brandstiftung reden, aber es ist nicht weit davon entfernt. Diese Aussagen sind völlig unseriös", kritisierte Spahn. Hingegen müssten als "ultima ratio" Spiele vor leeren Rängen "im Rahmen der Möglichkeiten" sein.

Hansa verhängt bundesweites Stadionverbot

Während sich der DFB-Kontrollausschuss der Vorfälle in Hamburg in der kommenden Woche annehmen will, zog Hansa bereits Konsequenzen: Für vier Störer gibt es ein bundesweites dreijähriges Stadionverbot, zudem möchte der kriselnde Club im Fall einer Geldstrafe durch den DFB zivilrechtliche Schritte gegen die Krawallmacher einleiten.

Das Verhalten der Randalierer sei "absolut inakzeptabel und nicht hinnehmbar", erklärte Rostocks Vorstandsvorsitzender Dirk Grabow. Als "Wiederholungstäter" könnten auf den Verein empfindliche Sanktionen zukommen, selbst Spiele vor leeren Rängen sind nicht undenkbar. Auch die Hamburger müssen zumindest mit einer Geldstrafe rechnen, weil es bereits im Stadion zu Vorfällen gekommen war. Nach der Partie hatten sich rund 1000 St. Pauli-Fans und Autonome mit der Polizei eine Straßenschlacht geliefert. Insgesamt waren fünf Beamte, zwei Fans und ein Passant in der Randale-Nacht verletzt worden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen