Bester Deutscher auf Platz 10 Rest der Welt fliegt DSV-Adlern immer mehr davon
25.01.2025, 19:52 Uhr
Timi Zajc siegte in Oberstdorf.
(Foto: dpa)
In den ersten acht Wettbewerben des Winters schaffen es die deutschen Skispringer immer aufs Podest, jetzt warten sie seit Mitte Dezember auf eine Top-Drei-Platzierung. Auch beim Skifliegen in Oberstdorf spielen die DSV-Adler keine Rolle, als die Entscheidung fällt.
Die große Flugshow von Timi Zajc verfolgten Pius Paschke und Karl Geiger andächtig im Auslauf der riesigen Heini-Klopfer-Schanze. Mit dem Kampf um Sieg oder Podest hatten die deutschen Skispringer auch beim ersten Weltcup-Fliegen in Oberstdorf nichts zu tun. Gut einen Monat vor WM-Beginn flattern die DSV-Adler weiter der Konkurrenz hinterher - trotz vereinzelter guter Ansätze.
"Wir müssen uns weiter heran arbeiten. Es bleibt einiges zu tun, aber wir bleiben dran", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF, nachdem der frühere Flug-Weltmeister Geiger in seinem Heimatort als bester DSV-Adler beim Sieg des Slowenen Zajc nicht über Platz zehn hinausgekommen war.
Weiter arbeiten muss vor allem Paschke, der fünfmalige Saisonsieger ist weiter meilenweit von der Form der ersten Winterwochen entfernt und kam nur auf Rang 18. "Ich weiß nicht so ganz, warum es nicht zu mehr Metern gereicht hat", sagte der 34-Jährige: "Es war mehr Brechstange, als ich mir erhofft habe." Paschke hatte bei seinem Sieg in Titisee-Neustadt am 15. Dezember als bislang letzter DSV-Adler das Podest erreicht. Neun Podiumsplätze gab es in den ersten acht Saisonspringen für die deutschen Athleten - seitdem in acht Einzelwettbewerben keinen einzigen.
Rund lief es dafür bei Oberstdorf-Spezialist Zajc. Für den Großschanzen-Weltmeister war es der fünfte Weltcup-Sieg - alle im Fliegen erreicht, vier davon im Allgäu, Zajc durchbrach damit auch eine Serie: Seit März 2024 hatten nur Deutsche oder Österreicher im Weltcup gewonnen - letztere zuletzt siebenmal in Serie.
Geiger fehlen 30 Meter zu Platz drei
Zajc lag nach Flügen auf 222,0 und 233,0 Meter (453,7 Punkte) vor Johann Andre Forfang (448,6). Der Norweger hatte nach dem ersten Durchgang noch geführt, im Finale mit 235,0 Meter dann den weitesten Sprung des Tages gezeigt, diesen aber nicht sauber landen können. Dritter wurde Domen Prevc (Slowenien/444,9). Mit Platz vier baute Österreichs Tourneesieger Daniel Tschofenig die Führung im Gesamtweltcup aus.
Geiger, 2020 letzter deutscher Flug-Weltmeister, kam gut einen Monat vor dem Beginn der WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) den Besten noch am nächsten - allerdings hatte er fast 30 Meter Rückstand auf Rang drei. Mit einem starken zweiten Sprung auf 224,5 Meter rückte der Oberstdorfer noch ein ganzes Stück nach vorne und an Andreas Wellinger vorbei. Der WM-Zweite im Fliegen war nach dem ersten Durchgang als bester Deutscher noch Achter und fiel im Finale auf Rang 14 zurück.
Pikant: Skiflug-Weltmeister Stefan Kraft wurde nach mäßigem erstem Durchgang nach seinem zweiten Sprung disqualifiziert. Sein Anzug wies nicht die nötige Luftdurchlässigkeit auf. Um die Anzüge der Österreicher hatte es bei der Vierschanzentournee einige Diskussionen gegeben. Allerdings waren diese auch dort ausgiebig kontrolliert worden.
Quelle: ntv.de, tsi/sid