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"Es war ganz schön brutal" Riesch fährt aufs Podest

Die deutsche Skirennfahrerin Maria Riesch schafft erneut den Sprung auf das Podest. Beim Slalom-Weltcup in Zagreb muss sie sich nur der Österreicherin Marlies Schild geschlagen geben. Im Gesamtweltcup profitiert Riesch allerdings vom Ausscheiden ihrer Freundin Lindsey Vonn.

Podestplatz, schon wieder: Maria Riesch in Zagreb.

Podestplatz, schon wieder: Maria Riesch in Zagreb.

(Foto: REUTERS)

Im dichten Nebel von Zagreb hat Maria Riesch den Durchblick behalten und mit ihrem achten Podestplatz im WM-Winter die Führung im Gesamtweltcup ausgebaut. Auch der Blindflug im ersten Lauf konnte die Doppel-Olympiasiegerin bei ihrem bravourösen Slalom-Ritt auf Rang zwei nicht bremsen. "Volle Attacke" hatte Riesch als Dritte vor dem zweiten Durchgang versprochen und hielt Wort. Einzig die überragende Torlauf-Dominatorin Marlies Schild aus Österreich war bei ihrem vierten Saisonsieg erneut unschlagbar. Insgesamt war es der 25. Slalom-Erfolg für Schild.

Während Maria Riesch Küsschen für die Kameras verteilte, vergab ihre Schwester Susanne vor mehr als 9000 lautstarken Zuschauern am Bärenberg als Sechste des ersten Durchgangs wieder einmal eine gute Ausgangslage und schied wie in Aspen aus. Auch die Semmering-Dritte Christina Geiger fädelte im Finale ein. "Ich war in dem Moment so sauer und enttäuscht", sagte die Junioren-Weltmeisterin.

Da die Amerikanerin Lindsey Vonn erneut Nerven zeigte und nach holpriger Fahrt bereits zum dritten Mal in Serie das Slalom-Ziel nicht erreichte, liegt Maria Riesch nach 15 von 38 Saisonrennen nun 186 Punkte vor ihrer Freundin und Rivalin. "Es war ganz schön brutal", sagte die Partenkirchenerin bei einer Sicht im ersten Durchgang von "zwei bis drei Toren". "Das ist ein wirklich schwieriges Rennen, so was habe ich im Slalom noch nicht erlebt."

Deutsches Team überzeugt

Im ersten Lauf stand Riesch nach eigener Wahrnehmung noch einige Male vor dem Aus. Als nur noch das Flutlicht die Crveni Spust erleuchtete, stellte die 26-Jährige mit der Devise Angriff gewohnt souverän unter Beweis, dass die kleine Formdelle vor Weihnachten und das frühe Scheitern beim Münchner Parallel-Slalom schnell überwunden sind. Bereits vor Silvester hatte sie sich im österreichischen Semmering mit zwei zweiten Plätzen zurückgemeldet.

Letztlich einigermaßen versöhnt verließ Katharina Dürr die Strecke. "Ich war nach dem ersten Lauf hundertprozentig überzeugt, dass ich nicht mehr dabei bin. Ich hatte schon alle Sachen gepackt und die Ski ins Auto geschmissen", sagte die Sportlerin aus Germering, die von Rang 27 auf 16 nach vorne fuhr. Nina Perner (17.), die lange verletzte Veronika Staber (21.) und Barbara Wirth (24.) sammelten ebenfalls Weltcup-Punkte.

Schweizer am Damen-Trainer Stauffer interessiert

Um die Leistungen seines Slalom-Teams muss sich der Deutsche Skiverband (DSV) im WM-Winter also keine Sorgen machen, und auch mit dem Interesse an Damen-Coach Stauffer gehen die Verantwortlichen gelassen um. Vor dem Rennen wurde bekannt, dass der Eidgenosse als neuer Trainer der Schweizer Alpin-Herren im Gespräch ist.

"Wir sprechen da offen drüber. Der Tom sagt zu mir, es ist kein Thema und für mich ist es auch keins", sagte DSV-Alpindirektor Wolfgang Maier. Die Schweizer wollen dem DSV nach Aussage von Swiss-Ski-Sportdirektor Dierk Beisel zwar "bestimmt keine Schwierigkeiten bereiten". Interesse am fachlich anerkannten Stauffer streiten sie aber nicht ab: "Er ist ein Schweizer und ein Name, der unter vielen gehandelt wird", sagte Beisel.

Quelle: ntv.de, Florian Lütticke, dpa

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