Spätestens um 16.09 Uhr war Robert Enke am Samstag endgültig zurück. Waagerecht lag der Torhüter von Hannover 96 in der Luft und fischte einen Kopfball von Halil Altintop aus dem Winkel, nur wenige Sekunden später rettete er in ähnlich überragender Manier gegen Gerald Asamoah. Gut eine Stunde später stand für die Niedersachsen ein 1:0-Sieg gegen Schalke 04 und für Enke die Erkenntnis, nach knapp viermonatiger Verletzungspause nichts von seinem Können eingebüßt zu haben.

"Bis zuletzt war bei Robert selbst noch ein wenig Skepsis vorhanden. Jetzt hat er aber eine Punktlandung hingelegt. Man hat gesehen, wie wichtig er für uns ist", sagte 96-Trainer Dieter Hecking. Enke ergänzte: "Wenn man nach so einer langen Pause zu Null spielt, ist das ein tolles Gefühl. Natürlich ist es schön, wenn man Bälle auch mal derart spektakulär halten kann."

Auch Bundestorwarttrainer Andreas Köpke, der das Spiel auf der Tribüne verfolgte, dürfte das starke Pflichtspiel-Comeback des 31-Jährigen nicht entgangen sein. Am 11. Februar tritt das DFB-Team in Düsseldorf gegen Norwegen an. Für Enke könnte sich dann ein Kreis schließen: Im Oktober vergangenen Jahres hatte er sich im Training der Nationalmannschaft einen Kahnbeinbruch zugezogen - ebenfalls in Düsseldorf.

Nun will er wieder ins deutsche Tor

Der Unterstützung seines Klubs kann sich Enke bei der erhofften Rückkehr ins deutsche Tor jedenfalls sicher sein. "Ich habe Robert gleich nach dem Spiel gesagt, wie schön es ist, dass er wieder da ist. Er ist für uns einfach unersetzbar", meinte Hannovers Mittelfeldabräumer Christian Schulz.

Klubchef Martin Kind ging sogar noch weiter. "Wir haben Andreas Köpke sehr gut betreut", meinte der 96-Boss schmunzelnd und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: "Er hat von uns zwei Hörgeräte bekommen." Dabei zweifelt Kind nicht an der Hörfähigkeit des Torwarttrainers. Seine Firma produziert Hörgeräte, Kind sitzt also an der Quelle für ungewöhnliche Gastgeschenke.