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Last-Minute-Tor von Gomez Rückschlag für den HSV

Der Hamburger SV hat im Bundesliga-Titelkampf einen bitteren Rückschlag erlitten. Durch einen Treffer von Mario Gomez in der zweiten Minute der Nachspielzeit mussten sich die Hanseaten am Ostersonntag im Spitzen-Duell des 27. Spieltages beim VfB Stuttgart unglücklich 0:1 (0:0) geschlagen geben. Dadurch verpasste es der durch den "Tanz auf drei Hochzeiten" in Meisterschaft, DFB- und UEFA-Pokal extrem belastete HSV, am punktgleichen FC Bayern München (je 51) auf Platz zwei vorbeizuziehen und dichter an Spitzenreiter VfL Wolfsburg (54) heranzurücken. Vor 55 700 Zuschauern sah zu allem Überfluss Hamburgs Abwehrchef Joris Mathijsen auch noch seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit seinem Club im Heimspiel am kommenden Sonntag gegen Hannover 96.

In einer vom Anpfiff an von beiden Teams flott geführten Partie hatte der ohne Kapitän David Jarolim (Gelb-Rotsperre) angetretene HSV durch Nationalspieler Piotr Trochowski (6.) die erste Chance, doch Torwart Jens Lehmann war bei dessen Schuss ins kurze Eck zur Stelle. Anschließend übernahmen die Schwaben die Initiative, ohne jedoch zu klaren Einschussmöglichkeiten zu kommen. Einmal hatten die Gäste aber Glück, als Schiedsrichter Wolfgang Stark bei Timo Gebharts Schuss, der Jerome Boateng an die Hand sprang, weiter spielen ließ (8.). Eine weitere Einschuss-Gelegenheit ließ Ciprian Marica (14.) für den VfB ungenutzt, als er aus dem Gewühl heraus den Ball nicht richtig traf.

Tempo raus

In der Folge nahmen die Kontrahenten vorübergehend ein wenig Tempo aus der Begegnung, ehe die Norddeutschen kurz vor der Pause dann noch einmal aufdrehten und durch Ivica Olic dicht vor dem Führungstreffer standen. Erst zielte der flinke Kroate aus spitzem Winkel knapp am Tor vorbei (43.), dann ließ er geschickt Ludovic Magnin aussteigen und zirkelte das Leder aus 14 Metern an die Latte (45.). In dieser Szene hätte Ex-Nationalkeeper Lehmann keinerlei Abwehrchance gehabt

Nach der Pause resultierten die Chancen zunächst nur aus Standardsituation, doch Thomas Hitzlsperger (55.) scheiterte mit einem "Hammer" aus 22 Metern an Schlussmann Frank Rost und Martin Lanigs Versuch (62.) blieb in der HSV-Abwehrmauer hängen. Der ausgeruhtere und dadurch auch agilere VfB biss sich immer wieder an der sicheren Hintermannschaft der Gäste fest, die den Angriffsschwung der Schwaben auch immer wieder geschickt durch kleine Fouls bremsten. Der HSV, bei dem in der Schlussphase der geschonte Torjäger Mladen Petric für den starken Olic ins Team kam, kämpfte aufopferungsvoll.

Und als nacheinander Roberto Hilbert (82.) und Julian Schieber (87.) für den VfB und Dennis Aogo (90.) für den HSV die Latte anvisiert hatten, schien die Punkteteilung perfekt zu sein. Doch Gomez' 15. Saisontreffer ließ am Ende die Schwaben jubeln.

Bayer verschenkt Punkt

Bayer Leverkusen hat seinen Düsseldorfer Heimkomplex auch im fünften Versuch nicht ablegen können und im Kampf um einen Europapokal-Platz weitere Punkte verschenkt. Der Werksclub kam gegen Werder Bremen nur zu einem 1:1 (1:1) und hat als Neunter sechs Punkte Rückstand auf den VfB Stuttgart auf dem angestrebten fünften Rang. Die Bremer können durch das Remis mit Selbstvertrauen zum Rückspiel im UEFA-Cup- Viertelfinale am Donnerstag zu Udinese Calcio fahren. In der Bundesliga haben sie auf Rang zehn (36 Punkte) keine realistischen Ambitionen auf einen UEFA-Cup-Platz mehr.

Tranquillo Barnetta brachte Leverkusen in der 11. Minute vor 43 900 Zuschauern in der LTU arena in Führung. Claudio Pizarro verhinderte in seinem 250. Bundesligaspiel mit seinem 16. Saisontreffer (33.) den ersten Liga-Erfolg für Bayer 04 im Düsseldorfer Exil.

Bremen gab Spielmacher Diego wegen einer Oberschenkelverhärtung eine Ruhepause für die wichtigere Europapokal-Aufgabe, zeigte aber dennoch sofort Offensivqualitäten. Nach 80 Sekunden zwang Pizarro Bayer-Schlussmann René Adler zu einer Parade. Bei der ersten Chance der Hausherren blieb Werder-Torwart Tim Wiese im Gegensatz zu seinem Kontrahenten im DFB-Tor keine Abwehrmöglichkeit. Nach einer zu kurzen Kopfball-Abwehr von Naldo und einer Ablage des erstmals in der Startelf eingesetzten Toni Kroos hämmerte Barnetta den Ball mit Wucht ins linke obere Tordreieck.

Kießling vergibt

Der vierte Saisontreffer des Schweizers schockte die Bremer aber nicht. Wie die Hausherren versuchten sie, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen, wodurch ein schwungvolles Spiel entstand - allerdings mit hoher Fehlpass-Quote auf beiden Seiten. Hugo Almeida (30.) hatte Pech, als sein Schuss (30.) am Bayer-Pfosten landete. Mehr Glück hatte Pizarro. Der Peruaner profitierte von einem Stellungsfehler von Manuel Friedrich und köpfte in seinem Jubiläumsspiel ein.

Die beste Gelegenheit das Heimteam wieder in Front zu bringen vergab Stefan Kießling (40.). Der Nationalstürmer hatte Wiese schon umkurvt und setzte den Ball dann aus etwas spitzem Winkel nur an den Außenpfosten - vor Gram versteckte er sein Gesicht nach dem Missgeschick unter seinem Trikot.

"Wir müssen einfach unsere Chancen ausnutzen", forderte Bayer- Sportdirektor Rudi Völler in der Halbzeitpause. Keine drei Minuten nach dem Wiederbeginn vergaben Kießling und Thomas Zdebel wiederum frei stehend. Bremen legte zwischenzeitlich den Schongang ein. Kräftesparen für Udine schien angesagt, doch dann boten sich für Per Mertesacker (69.), Aaron Hunt (73.) und Clemens Fritz (75./Pfosten) gute Möglichkeiten. Für Leverkusen scheiterte Patrick Helmes an Wiese (80.)

Quelle: ntv.de

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